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Donnerstag, 23. Februar 2012

Die 3 und die 0 können mich mal

Heute bin ich irgenwie total unmotiviert. Einer dieser Tage, an denen man sich am liebsten zu Hause im Bett verkriechen möchte. Niemanden sehen und niemanden hören. Ich glaube Schuld daran ist unter anderem mein anstehender Geburtstag.

Früher war das ja immer etwas ganz tolles. Man war dann auch nicht sieben, sondern schon siebeneinhalb und somit ja schon fast acht, also praktisch schon erwachsen und gefälligst ernst zu nehmen! Aber irgendwann tauscht man die Partyhütchen gegen Sekt aus. Man ist dann auch nicht Ende zwanzig oder Anfang dreissig sondern fünfundzwanzig, also praktisch noch jugendlich frisch und faltenlos. Und natürlich nach wie vor ernst zu nehmen.  

Das einzige was gleichgeblieben ist, ist also eigentlich, dass man irgendwie immer ein bisschen schummelt beim Alter. Fakt ist, dass ich bereits fünf Mal den fünfundzwanzigsten gefeiert habe. Ich sorge aber jeweils dafür, dass immer Unmengen an alkoholischen Getränken vorhanden sind, weshalb die sich immer wiederholende Zahl bisher noch keinem aufgefallen ist. Aber langsam wird's langweilig. 

Nun steht ein grosser, runder Geburtstag vor der Türe. Den ich irgendwie, so sehr ich es auch will, einfach nicht ignorieren kann. Ich werde dreissig. Ja, ich schreibe es absichtlich in Buchstaben und nicht in Zahlen, denn dieses Alter in Zahlen zu sehen erschreckt mich. Was heisst hier erschrecken, die Drei und die Null schreien mich ja praktisch an! 
Sie schreien: Was, du wirst schon soooooooooooo alt?! Und bist immer noch nicht voll verdienend?! Hast noch kein einziges Kind?! Bist noch nicht verheiratet, ja noch nicht einmal verlobt?? Was hast du denn bitte schön die letzten dreissig Jahre deines Lebens gemacht?? Wo warst du bloss, als alle anderen die Karriereleiter hochgeklettert sind, sich Partner geangelt haben und mit denen fleissig Kinder produzierten? 

So habe ich mich jetzt monatelang von der Drei und der Null einschüchtern lassen. Vor allem von der Drei, die ist besonders giftig. Die flüstert nämlich noch hinterher: Und jetzt wirst du aaaalt. Von jetzt an gehts nur noch bergab mit dir. Dein Körper wird keine Kinder mehr austragen können, du bekommst hässliche Falten im Gesicht, deine Titten und Pobacken werden den Kampf mit der Erdanziehungskraft antreten müssen und einstellen will dich auch keiner mehr. 
Die Drei ist echt fies, oder? Und so überzeugend! Sie hatte mich nach kurzer Zeit genau da, wo sie mich haben wollte: Verängstigt, über mein Alter lügend. Ich habe mein Alter in dem Flüsterton ausgesprochen in dem andere Frauen nach Tampons fragen. 

Aber dann habe ich mir gedacht: Näh. So nicht. Immerhin muss ich es die nächsten zehn Jahre mit der Drei aushalten, da muss ich mich irgendwie mit ihr versöhnen. Und vor allem, sie in ihre Schranken weisen, denn in meinem Leben habe immer noch ich das Sagen.

Ich werde also dreissig. Na und? Die Leute glauben mir nicht ohne Grund ich sei noch 25, sie schätzen mich oft sogar noch jünger. An dieser Stelle muss ich zugeben, ich fühle mich schon ein bisschen geehrt, wenn ich im Laden beim Bier kaufen nach meinem Ausweis gefragt werden, und die Kassiererin mir den dann verlegen stotternd zurück gibt. Davon können sich gefälligst viele Frauen eine Scheibe abschneiden!
Und was ich all die Jahre gemacht habe, als die andere die Karriereleiter und die Erzeuger ihrer Schreihälse bestiegen? Gelebt. Ich habe in verschiedenen Ländern gelebt, Sprachen gelernt, von anderen Kulturen gelernt und das Leben genossen. Ja sicher, mein Kontostand findet das nicht so toll, aber mein Intellekt schon. Ich habe so viele Erfahrungen gesammelt, die so viel wertvoller sind, als es Geld je sein könnte. 
Und ganz ehrlich, ich habe es gerade nicht sehr eilig, Sprösslinge zu haben. Der Erzeuger dazu... Ja, das ist jetzt ein ganz anderes Thema. Dem Thema "Männer" widme ich doch immer wieder gerne einen Blog. 

Also schaue ich der 3 und der 0 mutig in die Augen. Denkt ihr etwa, ihr könnt mein Leben irgendwie ändern? Ihr seid bloss Zahlen! Ich werde mein Leben weiterhin einfach nur geniessen, und meinem Weg folgen. Ich bestimme, wann mein Leben bergab geht und wann nicht, und keine dummen Zahlen, die sich nicht mal teilen lassen. Die Drei ist nämlich nichts weiter als eine einsame Primzahl, die keiner will. Ha! Nimm das!!

Mittwoch, 22. Februar 2012

Pendeln oder "L'enfer, c'est les autres"

Seit neuestem bin ich unter die Pendler gegangen. Nun verbindet mich eine Hassliebe mit dem Zugfahren.

Ich liebe es, am Morgen über eine Stunde arbeitsweg zu haben. Ok, das früh Aufstehen ist lästig. Aber das ist Aufstehen vor 12 Uhr mittags doch eigentlich immer. Aber als bekennender Morgenmuffel muss ich sagen, es gibt nichts besseres, als morgens eine Stunde Zugfahren. Ich habe eine Stunde Zeit, zu frühstücken, meinen Kaffee zu trinken und die Zeitung zu lesen. Außerdem komme ich wieder dazu, in Ruhe Musik zu hören. Naja, mehr oder weniger in Ruhe. Auf dieser Zugstrecke arbeitet des Öfteren ein Minibar-Fahrer (Railbistrowägelifahrer? Auch das Wort Saftschubse wurde mir schon nahegelegt. Falls jemand die genaue Berufsbezeichnung kennt, bitte kommentieren!)... Also so einer von denen arbeitet öfters auf dieser Zugstrecke. Er zeichnet sich besonders durch völliges Fehlen jeglicher Sensibilität aus. So weckt er ein gemütlich schlafender Reisender gerne mal auf, um sich zu erkundigen, ob er denn etwas von seiner Minibar möchte. Einen Kaffee vielleicht?
Ja, sieht er denn so aus als würde er jetzt was trinken wollen?!

Auch mich hat er schon aus meiner allmorgendlichen SBB-Gemütlichkeit gerissen. Ich hasse nichts mehr als frühmorgendliche Kommunikation. Deswegen hier noch einmal mein Aufruf:

"Lieber Herr Railbistrowägelifahrer. Wenn ich bereits einen Kaffee vor mir stehen habe und ein Gipfeli am esssen bin, können Sie eigentlich davon ausgehen, dass ich nichts von ihrem Wägeli will. Auch nicht wenn Sie extra stehen bleiben und mich minutenlang anstarren, bis ich die Kopfhörer aus dem Ohr zupfe und meine Aufmerksamkeit von meiner Zeitung abwende um sie gezwungenermassen Ihnen zuzuwenden.Dann erst recht nicht. Und nein, morgens um 7.30 Uhr habe ich wirklich keine Lust auf ihre 'witzigen' Sprüche oder jegliche andere Art der Konversation mit Ihnen. Eigentlich habe ich das nie. Danke für die Kennnissnahme."

Aber abgesehen von diesem komischen Mann liebe ich meine allmorgendliche Fahrt zur Arbeit. Und das Beste daran: Wenn ich bei der Arbeit ankomme bin sogar ich wach!

Die Heimreise mag ich allerdings nicht so. Es ist einfach so zeitraubend, und ich wäre nach Feierabed gerne schnell zu Hause. Wenn man sich schon nur kurz auf ein Feierabend-Bier trifft wird's nun immer gleich so spät. Und ich brauch schließlich auch meinen Schönheitsschlaf!

Auch muss ich oft an das Zitat von Sartre denken"L'enfer c'est les autres" (Die Hölle, das sind die anderen), aus seinem Buch "Huis Clos" (wohl das einzige was mir aus jahrelangem Frazösischunterricht geblieben ist übrigens und auch das einzige französische Buch welches ich verstanden habe). Ich finde überfüllte Züge per se schon nervig. Aber wenn diese dann z.B. mit betrunkenen Fasnächtlern gefüllt sind (morgens wie abends) nervt das umso mehr. Morgens mag ich einfach kein nach Alkohol duftender Sitznachbar haben und abends... eigentlich auch nicht.
Sich prügelnde Kinder, die es schaffen sich über alle vier Sitze hinweg zu prügeln (obwohl einer von mir belegt ist), tragen auch nicht gerade zu meinem inneren Frieden bei. Die gelangweilte Mutter, die nichts dagegen unternimmt noch weniger. Kinder, Fasnächtler...bäh!!
Normalerweise bleibe ich ja von den Gesprächen meiner Mitreisenden verschont, da ich Musik höre. Heute Abend war leider der Akku von meinem iPhone leer. Jetzt kenne ich bis ins Detail die Beziehungsprobleme meiner Sitznachbarin, die glaube ich nicht mal der betreffende Freund so genau weiss. Sie heulte sich bei einer Freundin am Telefon aus.

Um doch noch etwas positives zu sehen: ich lese jetzt drei Zeitungen täglich und bin immer top informiert. Auch darüber, dass Mario ein Arsch ist, weil er seine Freundin "immer so anschreit" wenn sie streiten. Ich kann ihn verstehen. Total.

Samstag, 11. Februar 2012

Was für die Ohren

Ich werde mich diesmal spartanisch kurz halten. Nicht aus Faulheit - natürlich nicht. Sondern weil es manchmal eben auch ohne viel Worte geht.
Es ist ja eisig bitter kalt bei uns zur Zeit. Man fragt sich was denn bloss mit der Klimaerwärmung los ist. Wo ist sie bloss wenn man sie mal braucht? Aber ohne mich gross über die "sibirische Kälte" auszulassen, da das Thema bereits in sämtlichen Zeitungen übervertreten ist, komme ich gleich zum Punkt: Hier ein paar Musiktitel, bei denen es einem etwas wärmer wird ums Herz und die den Sommer zumindest in unsere Ohren bringen.

Flamenco Pop: Manu Chao - Me Llaman Calle
Für Indie-Fans: Johnossi - Man Must Dance
Brasilianisches Rhythmen aus Österreich: Richard Dorfmeister & Madrid de los Austrias - Valldemossa
Salsa bringt immer gute Laune: Luis Enrique - Yo no sé mañana
Ich weiss, aaaaalt, aber DER Sommerhit: Foster the People - Pumped Up Kicks
Einfach nur WOW: Rodrigo y Gabriela - Tamacun
Klassiker: The Lovin' Spoonful - Summer in the City
Für das Clb-Feeling: Calvin Harris ft. Kelis - Bounce