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Dienstag, 20. August 2013

Erste, unfreiwillige, exhibitionistische Erfahrung

Eines meiner (zugegeben wenigen) Prinzipien denen ich folge ist: Ich renne nie. Niemals. Schon gar nicht auf jegliche Art von öffentlichen Transportmitteln. Man muss schliesslich Prioritäten setzen im Leben und ÖV gehört definitiv nicht dazu.

Heute aber habe ich mal eine Ausnahme gemacht. Ich kam, frisch gestylt und deswegen zu spät, am Bahnhof an. Noch eine Minute bis mein Zug abfahren würde. Normalerweise denke ich dann, super, ich nehme den nächsten und kaufe mir gemütlich noch einen Kaffee im Starbucks. Kein Stress. Heute aber dachte ich mir: Das schaff ich noch! Schob kurzerhand eine alte Dame freundlich zur Seite, hechtete vor einen Kinderwagen und sprintete los Richtung Gleis. Heute tat ich noch etwas zum ersten Mal: Ich trage diese schöne Bluse die ich kürzlich gekauft habe. Wie sich zeigte, ist sie nicht für sportliche Aktivitäten geeignet. Denn nach etwa fünf Metern Sprint öffneten sich die obersten Knöpfe der Bluse, nach zehn Metern war sie praktisch ganz offen . Ich stand vor der Wahl: entweder im BH weiterrennen oder anhalten, Bluse zuknöpfen und den Zug verpassen. Als pflichtbewusste Angestellte entschied ich mich für ersteres. Ich trage ja einen schönen BH. Jetzt kommt der wenigstens mal zur Geltung.


Traurig ist, obwohl ich halbnackt und schnell wie der Wind quer durch den Luzerner Bahnhof gerannt bin, traf ich gerade noch rechtzeitig am Gleis ein, um den Zug losfahren zu sehen. Moral der Geschichte: Ich halte mich in Zukunft an meine Prinzipien. Ich werde nie wieder auf einen Zug, Bus oder Tram rennen. Das heute war eine einmalige Ausnahme.

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