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Mittwoch, 21. Oktober 2015

Nikita

Rote Katzen lieben mich. Denn es sind immer die Roten, die mich aussuchen. Jawohl, die mich aussuchen. Es ist nämlich nicht so, als hätte ich jemals aktiv entschieden, eine Katze zu adoptieren. Nein, diese Fellknäuel finden immer mich. Und es sind jeweils sie, die entscheiden, «So, bei diesem Menschen bleibe ich jetzt».

Die meisten, die diesen Blog lesen, kennen Mino und Chili. Der eine ein hellroter, mexikanischer Kater, der einen an der Waffel hat. Der andere ein roter rundlicher Kater, der Ähnlichkeiten mit Dreamworlds Version des gestiefelten Katers hat. Ich wollte weder damals in Mexiko eine Katze, noch eine zusätzliche als ich wieder zurück in der Schweiz war. Aber irgendwie hat es sich einfach so ergeben. Mino blieb bei mir, statt zu seinen eigentlichen Besitzern zu kommen und Chili übernahm ich von meinen Eltern. Und natürlich habe ich beide in mein Herz geschlossen. Mein innigster Dank an dieser Stelle an die neuen (vorübergehenden) Adoptivmamis und -papis der beiden. 

Nach meinem Neustart hier in Mexiko war ich aber sicher, ich wollte keine neue Katze mehr. Entweder Mino zu mir holen oder gar keine. Ausserdem bedeuten Haustiere auch langjährige Verpflichtungen, die ich sicher wahrnehmen und können will. Also, zu diesem Zeitpunkt garantiert keine neue Katze mehr. Dann tauchte das Plappermaul Nikita auf.

Nikita, mal ganz graziös...
Damals noch eine namenlose rote Strassenkatze mit leichtem Überbiss und kräftiger Stimme. Eines Tages entschied sie einfach, sie gehört jetzt zu mir. Indem sie uns einfach ins Haus folgen wollte - als wäre es das selbstverständlichste der Welt. Anfangs versuchte ich mich noch zu widersetzen und stellte ich ihr einfach draussen Futter hin. Aber dann hat sie mich doch überredet. Wortwörtlich. Denn sie ist äusserst gesprächig. Egal ob es drei Uhr morgens ist, wenn sie uns unbedingt mitteilen muss, dass sie jetzt wieder zu Hause ist und was sie alles spannendes erlebt hat, oder zehn Uhr früh, wenn ich mich versuche auf meine Arbeit zu konzentrieren. Aber das Gemiaue ist eben schon auch irgendwie herzig. Okay, sie ist extrem herzig. Und hat unsere Herzen im Sturm erobert.

...mal weniger.

Seit knapp drei Monaten verbringt sie jetzt 90% vom Tag zu Hause und folgt mir dort auf Schritt und Tritt. Vergessen sind die Tage, als sie auf der Strasse lebte. Vor allem zur Fütterungszeit. In diesen wenigen Wochen ist aus der kleinen, zerrupften Strassenkatze eine hübsche Katzendame mit glänzendem Fell geworden. Ihre Dankbarkeit drückt sie in Form von toten Ratten, Eidechsen und Vögeln aus. Ja, mein Herz wurde wieder von einer Katze gestohlen.


Fazit: Wenn man eine Katze zur Adoption freigeben will, sollte man das unbedingt im ersten Monat nach dem Kennenlernen tun. Sonst brechen Herzen.

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