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Montag, 7. November 2011

Think positive!

Nun bin ich seit knapp zwei Wochen arbeitslos.OK, nicht ganz arbeitslos, an den Wochenenden arbeite ich im miesesten Club der Stadt an der Bar – und es macht mir Spass!! Natürlich auch weil ich weiss, dass es nur vorübergehend ist.

Zudem habe ich das mit dem positiv Denken glaube ich langsam verstanden. Jetzt muss nur noch die Anwendung verinnerlicht werden.
Es geht darum, die Gedanken von Grund auf positiv und nicht negativ zu formulieren. Statt zu denken „Ich habe Angst, keine Arbeit zu finden“ oder „Ich will nicht arbeitslos und arm sein und unter der Brücke schlafen müssen“, denkt man z.B. einfach „Ich will eine gute Arbeit finden, die mir Spass macht, und mit der ich genug Geld verdiene, dass es mir gut geht“. Nun, es scheint zu funktionieren, denn ich habe diese Woche vier Vorstellungsgespräche – in den vergangenen drei Monaten hatte ich ganze drei, und die waren zudem auch sehr eigenartig.

Mir auf die Sprünge geholfen hat unter anderem das Buch The Secret. Ich habe zum ersten Mal vor dreieinhalb Jahren davon gehört. Von meinem damaligen Mitbewohner in Mexiko der Mormone war. Seine Glaubensrichtung hat mich zugegebenermassen sehr stark davon abgeschreckt, diesem Buch oder dem Film Beachtung zu schenken. Ein zufällig miterlebter Bibelkreis mit seinen Glaubensbrüdern und -schwestern hatte mir vorerst gereicht und ich wollte daher nicht einmal genau wissen, worum es in dem Film ging, von dem der brave (verdammt brav, in beängstigender Weise brav), gottesfürchtige Junge dermassen schwärmte. Von da an hörte ich immer wieder von dem Buch und dem Film, v.a. das Buch wurde mir immer wieder empfohlen, bis ich es schliesslich sogar geschenkt bekam, Das ist nun etwas über ein Jahr her, und bisher leistete das Buch ungeöffnet meinem Bücherregal treue Gesellschaft. Bis mir vor einigen Tagen jemand sagte: „Du hast mich doch gefragt, wie das mit dem positiv Denken gehen soll. Ich hab die Antwort für dich. Lies The Secret von Rhonda Byrne.“ Also überwand ich mich schliesslich und begann, das Buch zu lesen. Es hat tatsächlich nichts mit Mormonen oder dergleichen zu tun. Es ist zwar teilweise etwas nervig abgehoben geschrieben, aber es ist genau die Antwort, nach der ich gesucht habe.

Indem wir die Art verändern, wie wir denken, können wir unser Leben verändern. Denn unser Leben spiegelt unser Denken wider. Um es mal ganz simpel und vereinfacht wiederzugeben.

So, zum Schluss möchte ich noch ein paar Lieder teilen, die sich zurzeit in meiner Playlist befinden. Sozusagen meine Gute-Laune-Musik:

Mittwoch, 2. November 2011

Dia de los Muertos

Die sieben Tage Mentaldiät war nicht wirklich ein Erfolg. Ich wurde erst unerträglich sarkastisch, dann zynisch und ab Tag vier hatte ich nur noch Albträume. Grund war aber eher die falsche Umsetzung als die Diät an und für sich. Denn Ziel ist es nicht, negative Gedanken zu unterdrücken (wie ich), sondern sie in positive umzuwandeln. Zumindest also das habe ich herausgefunden und noch zwei: 1. In manchen Fällen geht es auch darum, negative Gedanken gar nicht erst entstehen lassen. Man kann sein Leben nicht, oder nur bedingt, kontrollieren. Das einzige was ich aber wirklich aktiv kontrollieren kann, sind meine Gedanken. Wenn ich also auf ein bestimmtes Ergebnis von etwas warte, einfach positiv denken und sich darauf einstellen, dass es gut enden wird. Auf diese Weise lässt man das Entstehen der negativen Gedanken gar nicht erst zu. 2. Sich mehr auf die positiven Aspekte konzentrieren als auf die negativen. OK, man hat in Bezug auf ein bestimmtes Thema vielleicht gewisse Dinge falsch gemacht. Aber was hat man denn richtig gemacht? Wo war man erfolgreich?
Ich versuche also dies alles umzusetzen. Im Glauben, dass ein positives Lebensgefühl bereits die Hälfte eines positiven Lebens ausmacht.
Ja, dir lieber Leser mag das vielleicht längst klar sein! Ich hatte bisher eben immer gerne mein Leben in allen seinen Facetten und Formen unter Kontrolle und würzte dies mit ein paar negativen Gedanken. Aber man wird ja zum Glück weiser mit der Zeit.



Nun zu einem ganz anderen Thema. Heute ist der erste November! Das heisst, heute fangen in Mexiko die Vorbereitungen zum Dia de los muertos (Tag der Toten) an. In meiner Zeit in Mexiko war dies einer meiner eindrücklichsten Erlebnisse. Wahrscheinlich auch darum, weil kurz zuvor jemand mir sehr nahe stehendes gestorben war, und mir diese Rituale sehr geholfen hatten, darüber hinweg zu kommen.
Am 1. November macht man in Mexiko seinen verstorbenen Familienangehörigen, oder sonst Personen die einem viel bedeuteten, eine „Ofrenda“, eine Art Opfergabe oder Altar. Das hat jetzt nichts mit Blut und Kreuzen zu tun. Sondern, neben einigen unerlässlichen Requisiten, stellt man dem Verstorbenen sein Lieblingsessen hin sowie andere Dinge die er gerne mochte. Wie zum Beispiel Zigaretten, Wein, ein Buch wenn er oder sie gerne las… etc. Ich erspare euch die lange Erklärung woher der Brauch kommt, denn er stammt noch von den Azteken (wer doch mehr wissen will, kann sich hier
 schlau machen, oder hier auf Spanisch) sondern fasse mich kurz (jahaaa ich kann mich auch kurz fassen wenns sein muss!).
Die Mexikaner glauben, dass die Seelen der Verstorbenen eine Nacht im Jahr zurück auf die Erde kommen. Und zwar eben in der Nacht vom ersten auf den zweiten November. Deswegen dürfen auf dem Altar u. a. Wasser und Salz nicht fehlen, denn die Seele hat einen langen Weg hinter sich, und ist durstig. Das Salz dient der Reinigung der Seele. Und natürlich stellt man ihnen auch einen Stuhl hin, sie sind schliesslich müde und wollen sich ausruhen zum essen.
Schliesslich kommen noch Weihrauch und stark duftende Blumen dazu, die man bis an die Eingangstüre streut, damit die Seele die Opfergabe auch sicher findet und ein Foto. Sonst könnten ja Verwechslungen stattfinden – auch Seelen können sich schliesslich mal irren und man will doch keine fremde Seele durchfüttern!



Am zweiten November werden die Verstorbenen auf dem Friedhof gefeiert. Ja, regelrecht gefeiert! Man gedenkt ihnen, indem man mit der ganzen Familien das Grab bunt schmückt und Essen bringt. Man stelle sich hier acht-köpfige mexikanische Durchschnittsfamilien mit Kind und Kegel vor, keine Schweizer Familie mit einem Kind und der Grossmutter im Altersheim. Dementsprechend viel los ist an dem Tag auf dem Friedhof.
Ich habe ein Kindergrab gesehen, dass mit farbigen Ballons und Süssigkeiten geschmückt war und andere haben eine gesamte Marriachitruppe ans Grab geholt, um dem Verstorbenen vorzuspielen, weil er doch so gerne tanzte. Es ist unbeschreiblich und ich kann es jedem, der an diesem Tag in Mexiko ist nur von ganzem Herzen empfehlen, einen Abstecher auf einen Friedhof zu machen

Ganz abgesehen davon, ob man nun daran glauben mag oder nicht. Finde ich es einfach nur ein wunderschöner Brauch, eine wunderschöne Art, mit dem Tod umzugehen und seinen Verstorbenen zu gedenken. Wenn ich hier bei uns auf einen Friedhof gehe, herrscht meistens eine gedrückte, traurige Stimmung, In Mexiko, an diesem einen Tag, herrscht eine laute, fröhliche, ja man kann sagen, Partystimmung.
Und die Vorbereitungen der Opfergabe haben mich auch sehr berührt. Man möchte der verstorbenen Person eine Freude machen, überlegt sich, was kann ich dort hinlegen, was ihm oder ihr gefällt? Und setzt sich somit einmal auf einer ganz anderen Ebene mit dem Tod auseinander.

Es ist auf jeden Fall besser als Halloween. Danke Hollywood, dass jetzt auch wir an diesem Abend von nervigen Kindern an der Haustüre für Süssigkeiten erpresst werden. Als wären die nervigen Zeugen Jehovas und sonstigen Vertreter an den restlichen Tagen im Jahr nicht schon nervig genug. Hey Kids, bei uns gibt’s Fasnacht, und da wo ich wohne, werden da sogar Bonbons und andere Süssigkeiten von Umzugswagen geworfen und zwar an mehr als nur einem Tag!!!