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Freitag, 30. Mai 2014

Wenn einer eine Reise tut, verwirrt das manchmal den Magen

Ja, dieser Blog ist noch aktiv! Heute als Reiseblog. Diesmal war ich aber nicht ohne Ski auf alpinen Skipisten unterwegs, sondern praktisch im Ausland, nämlich «ännet dem Röstigraben», im französischsprachigen Teil des Landes.

Zuerst mit leerem Magen in einer Schoggifabrik, dann mit Bauchschmerzen in einer Käsefabrik. Dann in einem Städtchen, das tatsächlich schöner als Luzern zu sein scheint und schliesslich noch in unserer Diplomatenstadt.

Der Besuch einer Schokoladenfabrik, in unserem Fall Cailler in Broc, ist es auf jeden Fall wert, die Bikinifigur zu ruinieren. Als gebildeter Mensch (bzw. als jemand, der sich wiederholt am Salon du Chocolat in Zürich durch die Stände geschlemmt hat), weiss ich längst, wie Schokolade hergestellt wird. Als Schweizerin weiss ich natürlich auch. dass es keine bessere Schoggi als die unsrige gibt. Ich gebe es zu, mir ging es nur um die Schoggidegustation. Ich habe extra am Abend zuvor nur etwa drei Salatblättli gegessen und am Morgen ein paar trockene Darvida. Mein Magen war also bereit, kiloweise Schokolade aufzunehmen. Und es hat sich gelohnt! In Broc angekommen, nach einer multimediale Führung inklusive Special Effects durch die Geschichte der Schokolade, konnten wir endlich degustieren. Eine halbe Stunde und ca. 1 kg Schoggi und Pralinés später, hätte ich dann am liebsten in den malerischen Brunnen vor dem Eingang gekotzt. Schokolade? Nie wieder! (Tipp: Wer sich Schoggi kaufen möchte, sollte das unbedingt vorher tun - danach kann man das süsse Zeugs nicht mehr sehen.)



Damit unsere Mägen sich wieder vom Zuckerschock erholen konnten, war unsere nächste Station die Käsefabrik in Gruyère. Eine Degustation gab es dort zwar nicht, sondern nur je eine Scheibe von drei verschieden lang gereiften Gruyère AOC Käsen. Aber mein Magen freute sich über den allgegenwärtigen Käsegeruch. Und eine verdächtig überglückliche Kuh namens Kirsche (vielleicht sollte ich diese tollen Alpenkräuter auch einmal ausprobieren?) erklärte uns alles, was es über die Käseherstellung zu wissen gibt. Auf Käse hatte ich danach keine Lust mehr, aber ich fragte mich, ob ich nicht auch lieber als Schweizer Milchkuh geboren worden wäre?



Klüger und mit einem verwirrten Magen ging es weiter nach Montreux. Ein wunderschönes Städtchen! Würden sie dort nicht Französisch sprechen, ich würde glatt dorthin ziehen. Nachdem wir eifrig Fotos von der Seepromenade mit den malerischen Alpen im Hintergrund geschossen und auch die Statue von Freddy Mercury mit einigen Fotos gewürdigt hatten, ging die Reise weiter nach Genf.




Nach Genf gingen wir eigentlich nur aus zwei Gründen: Ich wollte meinem Mann zeigen, dass Genf wirklich keine so schöne Stadt (im Vergleich zu Montreux und Luzern) und nicht unbedingt einen Besuch wert ist (abgesehen natürlich von Führungen durch die UNO Gebäude oder das CERN für die Nerds). Denn ausser diesem langweiligen Wasserstrahl gibt es dort irgendwie nicht viel zu sehen. Grund Nummer zwei war, dass es dort anscheinend die schweizweit besten Kebabs gibt. Der Jet d’eau war dann sowieso ausgeschaltet, aber dafür war der Kebab wirklich extrem lecker. 

Mit einem inzwischen völlig überforderten Magen ging es dann im Zug zurück nach Luzern. Fazit: Geht dort überall hin (ja, auch nach Genf, wegen den Kebabs und so). Vor allem liebe Luzerner, reist in der Schweiz umher und seht, dass in anderen Städten des Landes nicht das Chaos ausgebrochen ist, nur weil dort die Läden länger geöffnet sind und einige sogar, OMG!, am Sonntag.

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Verführerische, süsse Schlange


Ich bin hoch konzentriert am arbeiten, als… Ok, seien wir ehrlich. Man soll eine Geschichte, vor allem wenn es sich um eine wahre Geschichte handelt, nicht bereits mit einer kleinen Lüge, einer Übertreibung, beginnen. Also noch einmal. Ich war am arbeiten… Ich war im Büro. Ich sitze also im Büro an meinem Schreibtisch, da höre ich es hinter mir, aus meiner abschliessbaren Schublade wispern. Abschliessbar, weil sich darin meine wichtigen Sachen befinden, die niemand entwenden soll. Ich versuche das Wispern und Flüstern zu überhören und konzentriere mich wieder auf den Bildschirm.  „Iss mich!“ ertönt es, bereits wieder etwas lauter, aus der Schublade. Ich ignoriere es, trinke einen Schluck Wasser und beginne, ein Email zu beantworten. Nach zwei Minuten bin ich fertig. Absenden. Und schon ist es wieder da, dieses eindringliche Flüstern, dass sich in meinen Gedanken einnistet, mein Denken übernimmt, in meinen Magen vordringt: „Iss mich!!“  Ich kann es nicht aus dem Kopf streichen. Ich weiss, es ist da. Es zieht mich an, magisch. Mein Magen meldet sich zu Wort – auch er fühlt ihre Anwesenheit. Ich kann nicht länger widerstehen. Ich möchte, wirklich, aber es geht nicht.

Ich greife nach dem Schlüssel, der zu den wichtigen, geheimen Sachen in der abschliessbaren Schublade führt, und drehe mich um. Noch einmal zögere ich kurz. Soll ich wirklich? „ISS MIIIICH!!!“ höre ich wieder. Ohne weiter nachzudenken schliesse ich die Schublade kurz entschlossen auf, und greife nach der Tafel Schokolade – das einzige, was sich darin befindet, neben einem Mäppchen meiner Vorgängerin, dessen Inhalt ich noch nie angeschaut habe. leckere, braune, Schweizer Schokolade. Ich spüre bereits, wie sie in meinem Mund zerfliesst und ihren unverwechselbaren süssen Geschmack in meinem Gaumen hinterlässt.

Nur ein kleines bisschen, sage ich mir, und breche eine Reihe ab, um genüsslich hinein zu beissen. Jetzt weiss ich, wie es Adam und Eva mit dem Apfel gegangen sein muss. Aaah, ist die lecker! Mein Magen triumphiert. Schokolade… gibt es etwas Besseres? Vor allem, wenn man eigentlich mal wieder Diät machen wollte.
Jetzt sollte ich den Rest der Schokolade zurück legen. Sollte ich. Eigentlich… Aber es sind nur noch zwei Reihen übrig…  Aber, die arme Schokolade wieder in der dunklen Schublade einschliessen? Fast so schnell wie ich den Gedankengang verwerfe, verschwinden die letzten beiden Reihen. In meinen Mund.

Ich beschliesse (zum wiederholten Male), nie wieder Schokolade am Arbeitsplatz zu haben. Sie ist meine Schlange im Bikiniparadies.