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Montag, 9. Mai 2016

Offener Brief an alle Hotelgäste dieser Welt

Lieber zukünftiger Gast irgendeines Hotels irgendwo auf dieser Welt.

Bevor Sie uns besuchen, beachten Sie doch bitte Folgendes:

Im Hotel arbeiten Menschen, und obwohl wir alle unsere Gäste immer freundlich und mit einem Lächeln behandeln, würden wir Ihnen manchmal am liebsten so richtig die Meinung sagen. Tun wir aber nicht, weil wir unsere Gäste grundsätzlich mit Respekt behandeln, ob sie den nun verdienen oder nicht. Halten Sie sich doch bitte an die gleiche Regel. Die Zusammenarbeit und Ihr Aufenthalt wird für alle involvierten direkt um vieles angenehmer. 

Bitte denken Sie daran, dass, um  in eine höhere Zimmerkategorie zu wechseln, es nicht reicht, dass sie extrem müde, extrem genervt oder extrem gutaussehend sind. Das sind wir alles auch. In der Regel müssen Sie für den Preisunterschied, oder zumindest einen Teil davon, aufkommen. Das verstehen Sie nicht? Stellen Sie sich vor sie kaufen einen Fiat 500. Und merken dann, dass der ja gar nicht so toll ist und so schnell fährt wie der Verkäufer es Ihnen vorgeschwärmt hat. Also bringen Sie das Auto zurück und wollen es gegen einen Ferrari eintauschen. Ohne etwas extra zu bezahlen. Sie verstehen natürlich, dass das nicht geht. Genauso wenig können Sie ein Zimmer mit Gartensicht einfach so gegen ein Zimmer mit Meeresblick und Privatstrand umtauschen. 

Verstehen Sie bitte auch, dass wir nicht unendlich viele Zimmer zur Verfügung haben und wenn wir Ihnen sagen, dass wir kein anderes Zimmer für Sie haben, ist es weil tatsächlich alle belegt sind. Oder vielleicht haben wir auch eins, aber Sie sind uns extrem unsympathisch weil Sie uns gerade anschreien und wir dann keine grosse Lust verspüren, Reservierungen hin und her zu verschieben, nur damit Sie zehn Meter näher am Meer sind.

Oh, sie finden uns furchtbar und drohen damit, nie wieder zurückzukommen? Wie schade. (Übersetzt: Ja, bitte, tun Sie uns allen einen Gefallen und kommen Sie nie, nie wieder!)

Punkt vier oder so. Sie haben über Expedia gebucht? Dann beschweren Sie sich bitte nicht bei uns, wenn das Hotel falsch beschrieben wurde. Kleiner Tipp am Rande, es lohnt sich, sich auf der hoteleigenen Webseite über das Hotel zu informieren. Normalerweise lohnt es sich auch, direkt beim Hotel zu buchen, und nicht über Drittanbieter.



Das bringt uns zum nächsten Punkt. Sich vorher zu informieren ist viel weniger anstrengend, als sich nachher zu beschweren. Informieren Sie sich doch bitte im Voraus, ob das Hotel über Parkplätze verfügt, Zimmerservice anbietet, all-inclusive ist und wie es um die Lage steht. Auch Informationen wie, wie weit ist der Flughafen entfernt, leben Haie oder ähnliche bösartige Ungeheuer dort im Meer, und muss ich auf der Stelle sterben wenn ich mit Leitungswasser in Berührung komme, weiss man nach zehn Minuten googeln. Zudem verkürzt sich der Check-in Prozess, wenn wir nicht so offensichtliche Sachen erklären müssen, wie dass wir einen Strand haben. "Hören Sie das Rauschen im Hintergrund? Ja, das ist das Meer." Im Stillen fragen wir uns, welchen Teil von Strandhotel Sie wohl nicht verstanden haben. 

Ein weiterer Punkt ist das Trinkgeld. Ich weiss, bei uns in Europa ist es nicht üblich mit Trinkgeld um sich zu schmeissen. Aber wenn Sie mir fröhlich von der tollen, steinernen Maya-Statue erzählen, die ich gerade das Vergnügen habe in ihrem (mit gutem Grund) 50 kg schweren Koffer in das hinterste Zimmer im zweiten Stock zu schleppen, erwarte ich doch etwas Dankbarkeit in Form von Geldscheinen. Vor allem weil Kofferschleppen eigentlich nicht zu meiner Jobbeschreibung gehört.
Dasselbe gilt für den bereits besprochenen Zimmerwechsel. Geld ist der beste Motivator.


Ach, und eines noch, bitte umarmen Sie uns nicht, wenn Sie gerade verschwitzt und mit Sonnenöl verklebt vin Strand kommen. Auch wenn Sie sich noch so freuen, dass sie einen Schwan aus Badetüchern in Ihrem Zimmer haben.

Herzlich, 

Im Namen aller Rezeptionisten, Concierges und allen die sonst irgendwie mit Gästen zu tun haben.

Freitag, 30. Mai 2014

Wenn einer eine Reise tut, verwirrt das manchmal den Magen

Ja, dieser Blog ist noch aktiv! Heute als Reiseblog. Diesmal war ich aber nicht ohne Ski auf alpinen Skipisten unterwegs, sondern praktisch im Ausland, nämlich «ännet dem Röstigraben», im französischsprachigen Teil des Landes.

Zuerst mit leerem Magen in einer Schoggifabrik, dann mit Bauchschmerzen in einer Käsefabrik. Dann in einem Städtchen, das tatsächlich schöner als Luzern zu sein scheint und schliesslich noch in unserer Diplomatenstadt.

Der Besuch einer Schokoladenfabrik, in unserem Fall Cailler in Broc, ist es auf jeden Fall wert, die Bikinifigur zu ruinieren. Als gebildeter Mensch (bzw. als jemand, der sich wiederholt am Salon du Chocolat in Zürich durch die Stände geschlemmt hat), weiss ich längst, wie Schokolade hergestellt wird. Als Schweizerin weiss ich natürlich auch. dass es keine bessere Schoggi als die unsrige gibt. Ich gebe es zu, mir ging es nur um die Schoggidegustation. Ich habe extra am Abend zuvor nur etwa drei Salatblättli gegessen und am Morgen ein paar trockene Darvida. Mein Magen war also bereit, kiloweise Schokolade aufzunehmen. Und es hat sich gelohnt! In Broc angekommen, nach einer multimediale Führung inklusive Special Effects durch die Geschichte der Schokolade, konnten wir endlich degustieren. Eine halbe Stunde und ca. 1 kg Schoggi und Pralinés später, hätte ich dann am liebsten in den malerischen Brunnen vor dem Eingang gekotzt. Schokolade? Nie wieder! (Tipp: Wer sich Schoggi kaufen möchte, sollte das unbedingt vorher tun - danach kann man das süsse Zeugs nicht mehr sehen.)



Damit unsere Mägen sich wieder vom Zuckerschock erholen konnten, war unsere nächste Station die Käsefabrik in Gruyère. Eine Degustation gab es dort zwar nicht, sondern nur je eine Scheibe von drei verschieden lang gereiften Gruyère AOC Käsen. Aber mein Magen freute sich über den allgegenwärtigen Käsegeruch. Und eine verdächtig überglückliche Kuh namens Kirsche (vielleicht sollte ich diese tollen Alpenkräuter auch einmal ausprobieren?) erklärte uns alles, was es über die Käseherstellung zu wissen gibt. Auf Käse hatte ich danach keine Lust mehr, aber ich fragte mich, ob ich nicht auch lieber als Schweizer Milchkuh geboren worden wäre?



Klüger und mit einem verwirrten Magen ging es weiter nach Montreux. Ein wunderschönes Städtchen! Würden sie dort nicht Französisch sprechen, ich würde glatt dorthin ziehen. Nachdem wir eifrig Fotos von der Seepromenade mit den malerischen Alpen im Hintergrund geschossen und auch die Statue von Freddy Mercury mit einigen Fotos gewürdigt hatten, ging die Reise weiter nach Genf.




Nach Genf gingen wir eigentlich nur aus zwei Gründen: Ich wollte meinem Mann zeigen, dass Genf wirklich keine so schöne Stadt (im Vergleich zu Montreux und Luzern) und nicht unbedingt einen Besuch wert ist (abgesehen natürlich von Führungen durch die UNO Gebäude oder das CERN für die Nerds). Denn ausser diesem langweiligen Wasserstrahl gibt es dort irgendwie nicht viel zu sehen. Grund Nummer zwei war, dass es dort anscheinend die schweizweit besten Kebabs gibt. Der Jet d’eau war dann sowieso ausgeschaltet, aber dafür war der Kebab wirklich extrem lecker. 

Mit einem inzwischen völlig überforderten Magen ging es dann im Zug zurück nach Luzern. Fazit: Geht dort überall hin (ja, auch nach Genf, wegen den Kebabs und so). Vor allem liebe Luzerner, reist in der Schweiz umher und seht, dass in anderen Städten des Landes nicht das Chaos ausgebrochen ist, nur weil dort die Läden länger geöffnet sind und einige sogar, OMG!, am Sonntag.