Ich werde mich diesmal spartanisch kurz halten. Nicht aus Faulheit - natürlich nicht. Sondern weil es manchmal eben auch ohne viel Worte geht.
Es ist ja eisig bitter kalt bei uns zur Zeit. Man fragt sich was denn bloss mit der Klimaerwärmung los ist. Wo ist sie bloss wenn man sie mal braucht? Aber ohne mich gross über die "sibirische Kälte" auszulassen, da das Thema bereits in sämtlichen Zeitungen übervertreten ist, komme ich gleich zum Punkt: Hier ein paar Musiktitel, bei denen es einem etwas wärmer wird ums Herz und die den Sommer zumindest in unsere Ohren bringen.
Flamenco Pop: Manu Chao - Me Llaman Calle
Für Indie-Fans: Johnossi - Man Must Dance
Brasilianisches Rhythmen aus Österreich: Richard Dorfmeister & Madrid de los Austrias - Valldemossa
Salsa bringt immer gute Laune: Luis Enrique - Yo no sé mañana
Ich weiss, aaaaalt, aber DER Sommerhit: Foster the People - Pumped Up Kicks
Einfach nur WOW: Rodrigo y Gabriela - Tamacun
Klassiker: The Lovin' Spoonful - Summer in the City
Für das Clb-Feeling: Calvin Harris ft. Kelis - Bounce
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Samstag, 11. Februar 2012
Freitag, 27. Januar 2012
Sind Sie noch Jungfrau?
Frisch zurück aus Mexiko mag ich meistens erstmal niemanden sehen oder hören. Ich vergrabe mich zu hause und stopfe mich mit Schokolade voll (sonst bin ich ja nicht so der Schokolade Typ). Nach nun fünf Tagen bin ich zumindest wieder bereit für schriftliche Lebenszeichen.
Einen Teil dieses Blogeintrags schrieb ich bereits im Flieger:
Jetzt sitze ich wieder im Flieger zurück nach Hause (wobei Mexiko für mich inzwischen auch zu Hause ist). Und, man ahnt es, dass ich wieder am Blog-Eintrag schreiben bin kann nichts gutes bedeuten. Ja, mein persönlicher kleiner Bildschirm funktioniert wieder mal nicht. Ich scheine ein schlechtes Bildschirm-Karma zu haben. Wenigstens die Spiele funktionieren. Das einzig gute ist allerdings Tetris und nachdem ich mich damit nun eine Stunde lang vergnügt habe, ist auch das langweilig.
Wieder sitze ich in der Mitte. Rechts neben mir eine schlafende Mexikanerin, links neben mir ein junger Inder mit dem ich gerade ein Gespräch hatte, das ich so schnell wohl nicht wieder vergessen werde. Und aus demselben Grund wohl auch nicht wieder aufnehmen werde. Nach ungefähr zehn Minuten „Woher kommst du, was hast du in Mexiko gemacht“-Smalltalk, fragte mich der Gute, ob ich bereits vergeben sei und ob ich denn schon viele Boyfriends hatte.
Dass ich ihm auf die letztere Frage keine genaue Zahl nennen konnte, schockierte ihn offensichtlich. Ganz ehrlich, die genaue Zahl hätte ihn wohl auch nicht beruhigt. (Ich gehe davon aus, dass alles was mehr als drei ist, ihm das Blut in den Kopf (oder woanders hin) steigen liesse). Seine nächste Frage brachte dann allerdings mich etwas aus dem Konzept: „Bist du denn noch Jungrau?“ Hallo?! HALLO?!! Ich wusste nicht so recht, ob ich wütend werden oder lachen sollte. Also erstens mal, natürlich NICHT, ich wäre ja schon lange… vertrocknet und ausgedörrt. Zweitens, was zum Geier geht ihn das an? Oder ist das in Indien eine Standardfrage? „Wie heissen Sie?“ „Woher kommen Sie?“ „Was machen Sie beruflich?“ „Sind Sie noch Jungfrau?“ Seine nächste Frage, ob ich denn mit allen meinen Freunden…..ich wisse schon… halt eben…. War mir dann doch etwas zu viel. Soll er sich doch bitte wie jeder normale Mann einen Porno kaufen und mich in Ruhe lassen!
Also erwarten mich weitere 8 Stunden ohne Filme und ohne Gespräche. Aber lieber so als mich mit jemandem den ich kaum kenne und der offensichtlich sexuell etwas frustriert zu sein scheint, über mein Sexleben zu unterhalten.
Wieder einmal verfolge ich also Plan B: Rotwein trinken. Viiiel Rotwein trinken.
Es folgten weitere interessante Begegnungen auf dem langen Weg von Mexico City nach Zürich. Darunter ein verwirrter Spanier, der wohl irgendeine Substanz zu viel konsumiert hatte in seinem Amsterdam-Urlaub, und nicht wirklich wusste, wo er war und welchen Tag wir hatten. Aus irgendeinem Grund sprach er auch ständig Englisch, obwohl er sich mit eigentlich gleichsprachigen unterhielt und eigentlich nicht wirklich Englisch konnte: „I am of Barcelona. It’s muy muy nice the city.“
Auch lernte ich eine der berühmtesten Küchen-Chefinnen Mexikos kennen. Leider wollte sie meiner Einladung, mich bei mir zu Hause zu bekochen, nicht folgen.
Zudem wurde ich von der zivilen Airport Security untersucht. Ich schaffte es mal wieder, Autoritäten auf die Palme zu bringen, indem ich sie nicht als solche wahrnahm. Zu meiner Verteidigung, ich hatte gerade eine Bruchlandung in Amsterdam hinter mir. Es windete dort heftig, weshalb der Flieger alles andere als sanft landete. Vielmehr näherte er sich stückweise fallend dem Boden. Sehr zum Entsetzen meines Magens, der sich auch nach dem Aussteigen noch nicht wieder beruhigt hatte. In meiner Mission „nicht mitten in den Flughafen zu kotzen“, empfand ich den Typen der versuchte, unauffällig mit seinem Ausweis vor mir herumzuwedeln, doch eher als stören. Ich schaffte es dann aber doch einigermassen, seine Fragen zu beantworten und ihn meinen Koffer durchwühlen zu lassen. Da mein Koffer später noch einmal durchsucht wurde, bin ich jetzt doch etwas unsicher, was meine nette, unschuldige Erscheinung angeht…
Und nun sitze ich wieder in der kalten, grauen Schweiz und habe einen fürchterlichen Jetlag. Aber langsam gewöhne ich mich wieder daran, hier zu sein und bin wahnsinnig gespannt auf mein neues Praktikum, dass ich nächste Woche beginne!!!
Sonntag, 15. Januar 2012
Wein-nachten
Endlich Weihnachten!! (Ich habe diesen Eintrag einen Tag vor Weihnachten geschrieben - bin leider erst jetzt dazu gekommen, ihn hochzuladen. Bin extrem beschäftigt zur Zeit - mit Ferien machen, Sonne tanken, shoppen und Party!)
Also...endlich Weihnachten! Denn das bedeutet für mich vor allem zwei Dinge: endlich Mexiko und endlich ist Weihnachten wieder vorbei. Aber eines nach dem anderen.
Jetzt gerade sitze ich im Flugzeug von Paris nach Mexiko. Und dass ich jetzt gerade diesen Blogeintrag schreibe, daran ist Air France schuld. Eigentlich wollte ich nämlich gemütlich in meinem eigenen Bildschirm einen Film gucken und dazu einen Wein trinken. Oder vielleicht zwei. Oder so. Aber mit meinem Glück kam es natürlich anders. Mein Bildschirm funktioniert nämlich nicht - sowie der von dreissig weiteren Fluggästen. Nach nervigen 45 Minuten „Veulliez patienter“ (was nach so langer Zeit etwas ironisch wirkt), konnte ich mir zumindest anschauen, wo wir uns gerade befinden. Sprich ein kleines weisses Flugzeug über einem grossen blauen Hintergrund – der Atlantik. Wahnsinnig informativ. Und als wäre das nicht genug, habe ich auch noch den Sitzplatz in der Mitte. Zwar zwischen zwei ganz netten Leuten, aber dennoch in der Mitte. Bisher habe ich mich damit unterhalten, die Flugbegleitung im zehn-Minuten-Takt zu fragen, wenn sie denn endlich gedenken, das Problem mit dem Bildschrim zu beheben. Bisher allerdings erfolglos. Die Bildschirme der weiteren dreissig Fluggäste funktionieren übrigens inzwischen. Mein Plan B: Noch fünf, sechs oder sieben (…) Wein trinken und dann in einen komatösen Schlaf verfallen bis wir in Mexiko landen.
Da die Flugbegleitung aber nur alle 15 Minuten vorbei kommt bin ich erst bei Wein Nummer zwei und vertreibe mir die Zeit mit dem Verfassen dieses Blogeintrags.
Da die Flugbegleitung aber nur alle 15 Minuten vorbei kommt bin ich erst bei Wein Nummer zwei und vertreibe mir die Zeit mit dem Verfassen dieses Blogeintrags.
Die vergangenen knapp vier Wochen habe ich am Weihnachtsmarkt meiner Stadt verbracht, wo ich Glühwein verkaufte. An und für sich eine angenehme Tätigkeit, wenn man eine Arbeit für zwischendurch und dringend Geld braucht. Wären manche Menschen nur nicht so unglaublich… kognitiv beschränkt!!! Hier die Top Five der dümmsten Fragen die mir (regelmässig!!) gestellt wurden in den letzten Wochen:
1. Wir verkauften nicht nur roten Glühwein, sondern auch weissen. Ungefähr drei Mal pro Stunde wurde ich gefragt: „Siiiiiiieee, was ist denn der Unterschied zwischen dem weissen und roten Glühwein?“ „Huy, Schatz schau, die haben weissen Glühwein! Siiiiieee, was ist denn weisser Glühwein?“
Lieber Leser. Ich werde diese Frage einfach unkommentiert so stehen lassen. Ich glaube an ihre kognitive Kompetenz!
Lieber Leser. Ich werde diese Frage einfach unkommentiert so stehen lassen. Ich glaube an ihre kognitive Kompetenz!
2. Wir verkauften den Glühwein nicht nur offen, sondern auch in Flaschen. Einerseits den herkömmlichen roten Glühwein (neben dem besagten weissen). Dieser hiess „Weihnachtsglühwein“. Wohl eine sehr irritierende und irreführende Bezeichnung: „Siiiiiiieee, was ist Weihnachtsglühwein? Haben sie keinen normalen Glühwein??“
3. Und wir verkauften auch einen Bio Glühwein in Flaschen (So angeschrieben. Ganz gross). „Siiiieeeee, was ist der Unterschied zwischen diesem Glühwein und dem da (normaler roter „Weihnachtsglühwein“)???“ „Ja, der ist Bio und der andere nicht.“
4. Dieser Frage gebührt eigentlich Platz eins. Aber Sie wurde nur etwa 3 Mal gestellt, weshalb Sie leider keine Medaille erhält: „Siiiiiiiiiiiiiiiiiieee, verkaufen Sie auch Glühwein?“ (Quer über meinem Stand stand in riesigen Buchstaben: GLÜHWEIN).
5. „Siiiiieeee, ist in dem Glühwein Alkohol drin?“
So, jetzt ist Wein Nummer vier da und ich muss das Migrations-Dings ausfüllen. was ich gerne nüchtern mache. Habe ja auch nur noch neun Stunden Zeit. Ich werde also weiterhin hartnäckig meinen Plan B verfolgen.
Nachtrag:
Nachdem ich den netten Flugbegleiter etwa zwei Stunden zu Tode genervt habe, bot er mir an, mit mir Karten zu spielen. Ein Angebot das ich zu seinem Erschrecken annahm. Weshalb er schliesslich organisierte, dass ich meinen Platz mit jemandem tauschen konnte. Aber nur für zwei Stunden. Immerhin! Jetzt habe ich endlich den Film „Chez les Ch’tis“ gesehen – sehr empfehlenswert!!
Endlich in Mexiko erwarteten mich spannende zwei Stunden Wartezeit bei der Passkontrolle. Falls jemand mir für meine nächste Reise sein besonders nerviges Kleinkind ausleihen möchte, wäre ich dankbar, denn Eltern mit schreienden Kindern wurden vorgelassen.
Jedenfalls bin ich inzwischen heil hier angekommen und geniesse das schöne Wetter, das unglaublich leckere Essen und die Zeit mir meinen Freunden!
Nachdem ich den netten Flugbegleiter etwa zwei Stunden zu Tode genervt habe, bot er mir an, mit mir Karten zu spielen. Ein Angebot das ich zu seinem Erschrecken annahm. Weshalb er schliesslich organisierte, dass ich meinen Platz mit jemandem tauschen konnte. Aber nur für zwei Stunden. Immerhin! Jetzt habe ich endlich den Film „Chez les Ch’tis“ gesehen – sehr empfehlenswert!!
Endlich in Mexiko erwarteten mich spannende zwei Stunden Wartezeit bei der Passkontrolle. Falls jemand mir für meine nächste Reise sein besonders nerviges Kleinkind ausleihen möchte, wäre ich dankbar, denn Eltern mit schreienden Kindern wurden vorgelassen.
Jedenfalls bin ich inzwischen heil hier angekommen und geniesse das schöne Wetter, das unglaublich leckere Essen und die Zeit mir meinen Freunden!
Ich wünsche Euch allen ein geniales 2012 voller positiver Überraschungen und wunderschönen Momenten!
Dienstag, 6. Dezember 2011
Prince Charming gibt es nicht
Ich gehöre zu der Generation, die mit Disneyfilmen aufwuchs. Aladdin, Mulan, Pocahontas, Cinderella… Dementsprechend glaubte ich auch an heldenhafte Männer, die um ihre Frau kämpfen, immer (oder zumindest nach ca. achtzig Minuten) genau wissen was sie will und romantisch sind bis zum geht nicht mehr.
Doch dann wurde ich grösser und musste enttäuscht feststellen, dass da keiner auf einem Schimmel angeritten kommt um mich zu retten, dass niemand für mich mit einem Drachen kämpft (es sei denn dieser lässt sich unter den Tisch trinken) und auch nicht mit einem Schuh bewaffnet das ganze Land nach mir absucht. Stattdessen tun sich die meisten schon mit etwas so grundlegendem wie gute Manieren schwer.
Dem Disneyalter entwachsen folgten die Hollywoodfilme und –serien mit diesen rauen, krassen Kerlen mit weichem Herz und harter Schale. Die Message war klar: Hey Frauen, ihr müsst nur lange genug an der Schale kratzen, dann werdet ihr sein weiches Herz sehen. Also standen wir plötzlich auf Arschlöcher und erhofften in ihm einen getarnten Disney-Traumprinzen gefunden zu haben.
Nächster Schritt in die Realität: Arschlöcher sind einfach nur Arschlöcher. Es geht ihnen nur ums eine. Das einzige weiche, was hinter dieser grossen Fresse mit dem schlechten Vokabular zu erwarten ist, ist sein Hirn.
Aber wo sind sie denn nur, die Aladdins, Erics und Herkules’, wo seid ihr, Prince Charmings dieser Welt???
Männer.
Wann werdet ihr lernen, dass wir Frauen nicht darauf stehen, dass ihr gedanklich in unserem Ausschnitt ertrinkt und euch ungefragt an unserem Po vergreift? Dass wir eure coolen Sprüche irgendwann alle gehört haben und sie uns nur noch langweilen? Auch Anspielungen auf euer unglaublich hohes Gehalt sind relativ überflüssig. Ich freue mich zwar für ihn, und natürlich freue ich mich für mich, dass er mir für den Rest des Abends die Getränke sponserst. Aber sein Kontostand scheint mir nicht ein Thema zu sein, das vertieft werden muss.
Früher habe ich mich damit getröstet, dass es bestimmt besser wird wenn ich erst mal etwas älter bin. Dann sind die Jungs bestimmt auch reifer. Schon wieder getäuscht. Es scheint tatsächlich Männer zu geben, die NIE reifer werden. Und diejenigen die es sind, und dazu noch einigermassen gut aussehen und deren IQ höher ist als meine Zimmertemperatur sind meistens schwul oder vergeben. Oder beides.
Vielleicht denkt ihr jetzt, ich habe total hohe Ansprüche, die keiner erfüllen kann. Eigentlich nicht. Grundvoraussetzungen, damit ich mich länger als 5 Sekunden mit jemandem (egal ob Mann oder Frau) unterhalte, gibt es sogar nur eine: eine gewisse Intelligenz sollte schon vorhanden sein. Sonst kann ich mich ja auch mit meiner ausgetrockneten Zimmerpflanze unterhalten.
Bevor jetzt behauptet wird, ich sei eine verzweifelte, sexuell völlig ausgedorrte Zicke: Ich weiss, nicht alle Männer sind so unbrauchbar. Ich kenne sogar viele tolle Männer! Nur auf jeden tollen scheinen schätzungsweise fünf Idioten zu kommen. Ich weiss, es ist umgekehrt auch nicht einfach, eine gute Frau zu finden.
Es sollte auch eher ein Appell an Disney und Hollywood sein. Dank denen warte ich immer noch auf meinen Aladdin, der mich mit seinem fliegenden Teppich zum Essen ausführt. Ich hätte mich wohl eher an die weiblichen Vorbilder halten sollen und mir wie Schneewittchen gleich sieben Typen angeln!
Übringens scheint auch die Disney-Helden irgendwann das wahre Leben einzuholen: http://www.geekologie.com/2009/06/when_the_fairy_tale_ends_real.php
Montag, 7. November 2011
Think positive!
Nun bin ich seit knapp zwei Wochen arbeitslos.OK, nicht ganz arbeitslos, an den Wochenenden arbeite ich im miesesten Club der Stadt an der Bar – und es macht mir Spass!! Natürlich auch weil ich weiss, dass es nur vorübergehend ist.
Zudem habe ich das mit dem positiv Denken glaube ich langsam verstanden. Jetzt muss nur noch die Anwendung verinnerlicht werden.
Es geht darum, die Gedanken von Grund auf positiv und nicht negativ zu formulieren. Statt zu denken „Ich habe Angst, keine Arbeit zu finden“ oder „Ich will nicht arbeitslos und arm sein und unter der Brücke schlafen müssen“, denkt man z.B. einfach „Ich will eine gute Arbeit finden, die mir Spass macht, und mit der ich genug Geld verdiene, dass es mir gut geht“. Nun, es scheint zu funktionieren, denn ich habe diese Woche vier Vorstellungsgespräche – in den vergangenen drei Monaten hatte ich ganze drei, und die waren zudem auch sehr eigenartig.
Mir auf die Sprünge geholfen hat unter anderem das Buch The Secret. Ich habe zum ersten Mal vor dreieinhalb Jahren davon gehört. Von meinem damaligen Mitbewohner in Mexiko der Mormone war. Seine Glaubensrichtung hat mich zugegebenermassen sehr stark davon abgeschreckt, diesem Buch oder dem Film Beachtung zu schenken. Ein zufällig miterlebter Bibelkreis mit seinen Glaubensbrüdern und -schwestern hatte mir vorerst gereicht und ich wollte daher nicht einmal genau wissen, worum es in dem Film ging, von dem der brave (verdammt brav, in beängstigender Weise brav), gottesfürchtige Junge dermassen schwärmte. Von da an hörte ich immer wieder von dem Buch und dem Film, v.a. das Buch wurde mir immer wieder empfohlen, bis ich es schliesslich sogar geschenkt bekam, Das ist nun etwas über ein Jahr her, und bisher leistete das Buch ungeöffnet meinem Bücherregal treue Gesellschaft. Bis mir vor einigen Tagen jemand sagte: „Du hast mich doch gefragt, wie das mit dem positiv Denken gehen soll. Ich hab die Antwort für dich. Lies The Secret von Rhonda Byrne.“ Also überwand ich mich schliesslich und begann, das Buch zu lesen. Es hat tatsächlich nichts mit Mormonen oder dergleichen zu tun. Es ist zwar teilweise etwas nervig abgehoben geschrieben, aber es ist genau die Antwort, nach der ich gesucht habe.
Indem wir die Art verändern, wie wir denken, können wir unser Leben verändern. Denn unser Leben spiegelt unser Denken wider. Um es mal ganz simpel und vereinfacht wiederzugeben.
So, zum Schluss möchte ich noch ein paar Lieder teilen, die sich zurzeit in meiner Playlist befinden. Sozusagen meine Gute-Laune-Musik:
Mittwoch, 2. November 2011
Dia de los Muertos
Die sieben Tage Mentaldiät war nicht wirklich ein Erfolg. Ich wurde erst unerträglich sarkastisch, dann zynisch und ab Tag vier hatte ich nur noch Albträume. Grund war aber eher die falsche Umsetzung als die Diät an und für sich. Denn Ziel ist es nicht, negative Gedanken zu unterdrücken (wie ich), sondern sie in positive umzuwandeln. Zumindest also das habe ich herausgefunden und noch zwei: 1. In manchen Fällen geht es auch darum, negative Gedanken gar nicht erst entstehen lassen. Man kann sein Leben nicht, oder nur bedingt, kontrollieren. Das einzige was ich aber wirklich aktiv kontrollieren kann, sind meine Gedanken. Wenn ich also auf ein bestimmtes Ergebnis von etwas warte, einfach positiv denken und sich darauf einstellen, dass es gut enden wird. Auf diese Weise lässt man das Entstehen der negativen Gedanken gar nicht erst zu. 2. Sich mehr auf die positiven Aspekte konzentrieren als auf die negativen. OK, man hat in Bezug auf ein bestimmtes Thema vielleicht gewisse Dinge falsch gemacht. Aber was hat man denn richtig gemacht? Wo war man erfolgreich?
Ich versuche also dies alles umzusetzen. Im Glauben, dass ein positives Lebensgefühl bereits die Hälfte eines positiven Lebens ausmacht.
Ich versuche also dies alles umzusetzen. Im Glauben, dass ein positives Lebensgefühl bereits die Hälfte eines positiven Lebens ausmacht.
Ja, dir lieber Leser mag das vielleicht längst klar sein! Ich hatte bisher eben immer gerne mein Leben in allen seinen Facetten und Formen unter Kontrolle und würzte dies mit ein paar negativen Gedanken. Aber man wird ja zum Glück weiser mit der Zeit.
Nun zu einem ganz anderen Thema. Heute ist der erste November! Das heisst, heute fangen in Mexiko die Vorbereitungen zum Dia de los muertos (Tag der Toten) an. In meiner Zeit in Mexiko war dies einer meiner eindrücklichsten Erlebnisse. Wahrscheinlich auch darum, weil kurz zuvor jemand mir sehr nahe stehendes gestorben war, und mir diese Rituale sehr geholfen hatten, darüber hinweg zu kommen.
Am 1. November macht man in Mexiko seinen verstorbenen Familienangehörigen, oder sonst Personen die einem viel bedeuteten, eine „Ofrenda“, eine Art Opfergabe oder Altar. Das hat jetzt nichts mit Blut und Kreuzen zu tun. Sondern, neben einigen unerlässlichen Requisiten, stellt man dem Verstorbenen sein Lieblingsessen hin sowie andere Dinge die er gerne mochte. Wie zum Beispiel Zigaretten, Wein, ein Buch wenn er oder sie gerne las… etc. Ich erspare euch die lange Erklärung woher der Brauch kommt, denn er stammt noch von den Azteken (wer doch mehr wissen will, kann sich hier schlau machen, oder hier auf Spanisch) sondern fasse mich kurz (jahaaa ich kann mich auch kurz fassen wenns sein muss!).
Am 1. November macht man in Mexiko seinen verstorbenen Familienangehörigen, oder sonst Personen die einem viel bedeuteten, eine „Ofrenda“, eine Art Opfergabe oder Altar. Das hat jetzt nichts mit Blut und Kreuzen zu tun. Sondern, neben einigen unerlässlichen Requisiten, stellt man dem Verstorbenen sein Lieblingsessen hin sowie andere Dinge die er gerne mochte. Wie zum Beispiel Zigaretten, Wein, ein Buch wenn er oder sie gerne las… etc. Ich erspare euch die lange Erklärung woher der Brauch kommt, denn er stammt noch von den Azteken (wer doch mehr wissen will, kann sich hier schlau machen, oder hier auf Spanisch) sondern fasse mich kurz (jahaaa ich kann mich auch kurz fassen wenns sein muss!).
Die Mexikaner glauben, dass die Seelen der Verstorbenen eine Nacht im Jahr zurück auf die Erde kommen. Und zwar eben in der Nacht vom ersten auf den zweiten November. Deswegen dürfen auf dem Altar u. a. Wasser und Salz nicht fehlen, denn die Seele hat einen langen Weg hinter sich, und ist durstig. Das Salz dient der Reinigung der Seele. Und natürlich stellt man ihnen auch einen Stuhl hin, sie sind schliesslich müde und wollen sich ausruhen zum essen.
Schliesslich kommen noch Weihrauch und stark duftende Blumen dazu, die man bis an die Eingangstüre streut, damit die Seele die Opfergabe auch sicher findet und ein Foto. Sonst könnten ja Verwechslungen stattfinden – auch Seelen können sich schliesslich mal irren und man will doch keine fremde Seele durchfüttern!
Schliesslich kommen noch Weihrauch und stark duftende Blumen dazu, die man bis an die Eingangstüre streut, damit die Seele die Opfergabe auch sicher findet und ein Foto. Sonst könnten ja Verwechslungen stattfinden – auch Seelen können sich schliesslich mal irren und man will doch keine fremde Seele durchfüttern!
Am zweiten November werden die Verstorbenen auf dem Friedhof gefeiert. Ja, regelrecht gefeiert! Man gedenkt ihnen, indem man mit der ganzen Familien das Grab bunt schmückt und Essen bringt. Man stelle sich hier acht-köpfige mexikanische Durchschnittsfamilien mit Kind und Kegel vor, keine Schweizer Familie mit einem Kind und der Grossmutter im Altersheim. Dementsprechend viel los ist an dem Tag auf dem Friedhof.
Ich habe ein Kindergrab gesehen, dass mit farbigen Ballons und Süssigkeiten geschmückt war und andere haben eine gesamte Marriachitruppe ans Grab geholt, um dem Verstorbenen vorzuspielen, weil er doch so gerne tanzte. Es ist unbeschreiblich und ich kann es jedem, der an diesem Tag in Mexiko ist nur von ganzem Herzen empfehlen, einen Abstecher auf einen Friedhof zu machen
Ganz abgesehen davon, ob man nun daran glauben mag oder nicht. Finde ich es einfach nur ein wunderschöner Brauch, eine wunderschöne Art, mit dem Tod umzugehen und seinen Verstorbenen zu gedenken. Wenn ich hier bei uns auf einen Friedhof gehe, herrscht meistens eine gedrückte, traurige Stimmung, In Mexiko, an diesem einen Tag, herrscht eine laute, fröhliche, ja man kann sagen, Partystimmung.
Und die Vorbereitungen der Opfergabe haben mich auch sehr berührt. Man möchte der verstorbenen Person eine Freude machen, überlegt sich, was kann ich dort hinlegen, was ihm oder ihr gefällt? Und setzt sich somit einmal auf einer ganz anderen Ebene mit dem Tod auseinander.
Und die Vorbereitungen der Opfergabe haben mich auch sehr berührt. Man möchte der verstorbenen Person eine Freude machen, überlegt sich, was kann ich dort hinlegen, was ihm oder ihr gefällt? Und setzt sich somit einmal auf einer ganz anderen Ebene mit dem Tod auseinander.
Es ist auf jeden Fall besser als Halloween. Danke Hollywood, dass jetzt auch wir an diesem Abend von nervigen Kindern an der Haustüre für Süssigkeiten erpresst werden. Als wären die nervigen Zeugen Jehovas und sonstigen Vertreter an den restlichen Tagen im Jahr nicht schon nervig genug. Hey Kids, bei uns gibt’s Fasnacht, und da wo ich wohne, werden da sogar Bonbons und andere Süssigkeiten von Umzugswagen geworfen und zwar an mehr als nur einem Tag!!!
Donnerstag, 6. Oktober 2011
Selbstversuch
Ich habe jetzt einen Selbstversuch im positiv Denken gestartet und mache eine sogennante siebentägige mentale Diät. Normalerweise halte ich Diäten maximal eineinhalb Tage durch bevor mein Magen meinen Willen bricht. Da diese Diät aber weder mit Essen noch mit Sport etwas zu tun hat, stehen die Chancen für ein erfolgreiches Durchhalten relativ gut. Positiv denken – ich schaffe das!
Bei der mentalen Diät geht es in erster Linie wie gesagt darum, positiv zu denken. Da ich (leider) mit einer sehr lebhaften Fantasie gesegnet bin, neige ich dazu, mir ganze Zukunfts-Horrorszenarien auszudenken. Zum Beispiel habe ich immer noch keine Jobzusage bekommen. Vor meinem inneren Auge sehe ich mich schon im tiefsten Winter halb verhungert unter einer Brücke hausen, nichts besitzend ausser einem Migros-Einkaufskorb (nicht einmal Einkaufswagen, nein, nur ein hässlicher, oranger Korb) und einem Plastik-Kleiderbügel. Die nächste Stufe wäre dann der Auftritt in einer RTL Reality Show à la «Helfer mit Herz». Oder noch schlimmer, bei RTL 2.
Aber genau solche Horrorszenarien sollte man sich verkneifen. Bei meiner Recherche im Internet (was würde ich bloss ohne Internet machen?) bin ich auf verschiedene schlaue Aussagen gestossen. Eine davon, und ich glaube fest an den wahren Kern daran, besagt, dass man mit negativen Gedanken auch negative Ereignisse anzieht. So wie man auf das Leben zugeht behandelt es einen auch. Also, positiv denken und das Leben lebt sich einfacher. Damit ist nicht gemeint, die Augen vor allem Bösen verschliessen und nur noch duch eine rosarote Brille sehen, sondern eine optimistische Lebenshaltung anzunehmen.
Es gibt Situationen im Leben, wo wir einfach nicht mehr machen können als uns anzustrengen und unser bestes zu geben. Ich habe noch keine Arbeit, aber ich schicke so gefühlte hundert Bewerbugen pro Tag und rufe zig mögliche Arbeitgeber an. Viel mehr kann ich zurzeit nun mal nicht machen.
Wir Menschen neigen oft dazu, die Dinge schwärzer zu sehen als sie sind, ohne zuversichtlich zu sein.
Manchmal muss man einfach mal loslassen und durchatmen können. Zum eigenen Wohl. Denn selbst wenn das positiv Deken nichts an der Lebensqualität verbessern sollte, schlimmer machen wird es sie wohl auch nicht. Und falls ich in einem Monat tatsächlich arbetislos sein sollte – wenigstens kann ich dann immer ausschlafen und werde abnehmen da ich ja kein Geld mehr für Essen habe (praktische Anwendung des positiven Denkens).
Manchmal muss man einfach mal loslassen und durchatmen können. Zum eigenen Wohl. Denn selbst wenn das positiv Deken nichts an der Lebensqualität verbessern sollte, schlimmer machen wird es sie wohl auch nicht. Und falls ich in einem Monat tatsächlich arbetislos sein sollte – wenigstens kann ich dann immer ausschlafen und werde abnehmen da ich ja kein Geld mehr für Essen habe (praktische Anwendung des positiven Denkens).
Es geht dabei auch nicht darum, ein ständiges Glücksgefühl zu haben. Sondern darum, eine Art inneres Gleichgewicht herzustellen. In diesem Zusammenhang habe ich eine weitere Aussage gelesen, die mich zum Nachdenken brachte. Und zwar über die Wichtigkeit, verzeihen zu können. Denn nur wenn man verzeiht, kann man loslassen und ohne die Last weiterleben, und das Glück wieder vollständig ins Leben lassen. Es geht schliesslich nicht darum, Recht zu haben, sondern glücklich sein zu können (wobei ich muss gestehen, in vielen Fällen stellt es mich schon sehr zufrieden, recht zu haben…). Ich nenne hier mal ein von der Autorin erwähntes Beispiel. Nehmen wir mal an, Sie sind von einer Person hintergangen worden.Nun können Sie diese Person ständig verdächtigen, Sie wieder zu hintergehen und nach Beweisen dafür suchen. Aber in erster Linie werden Sie so nur sich selber verrückt machen. Macht es nicht mehr Sinn, zu verzeihen, loszulassen, und wieder ruhig und glücklich sein zu können, statt Recht zu haben? Oder, das hat die Autorin nicht erwähnt aber ich halte es für eine druchaus bedenkenswerte Alternative, den Kontakt einfach abbrechen und den in Ungnade gefallenen dorthin schicken wo der Pfeffer wächst.
Manchmal muss man aber auch sich selber verzeihen können – in diesem Fall gibt es keine Alternativen.
Manchmal muss man aber auch sich selber verzeihen können – in diesem Fall gibt es keine Alternativen.
Also ich befinde mich jetzt am Tag 1 des Experiments «Positiv Denken» und bisher läuft es ganz gut. OK, vor 12 Uhr mittags bin ich sowieso nicht wirklich fähig zu denken, und danach total konzentriert am arbeiten. Es stehen mir noch sechs weitere Tage bevor, in denen ich versuchen werde, die negativen Gedanken sobald sie aufkommen gleich abzuwürgen und mich auch nicht negativen Gesprächen auszusetzen.
Ich habe das Gefühl, dass sich meine Laune bereits verbessert hat!
THINK POSITIVE!
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