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Freitag, 16. November 2012

Über den Wolken... hat es viele besoffene Russen


Heute war in diversen Blättern zu lesen, dass die russische Transportbehörde vermutlich das Alkoholgesetz an Bord von Flugzeugen verschärfen möchte. Es soll in russischen Airlines künftig verboten sein, eigenen Alkohol mit an Bord zu bringen. Auch alles was an Spirituosen in Duty-Free-Geschäften gekauft wurde, muss den Flugbegleitern ausgehändigt werden. Nach der Landung bekommt man sein Gesöff wieder zurück. 

Einführen möchten dieses Gesetz die genervten Airlines. Denn anscheinend kommt es in russischen Flügen zu "etlichen Zwischenfälle mit stark betrunkenen Passagieren und hohen Kosten für ungeplante Landungen". Dem russischen Verkehrsministerium zufolge kommt es in Russland jährlich zu über Tausend solcher Vorfälle in Verbindung mit Alkohol. 

Diese "Zwischenfälle" weckten meine Neugier. Und was ich da, neben dem normalen "betrunkene Jugendliche nervten mich mit ihrem Gejohle während des Fluges" so fand, verdient es meiner Meinung nach, hier erwähnt zu werden. Denn Unterhaltungswert hat es allemal - wenn auch einen eher traurigen. 

  • Vergangenen Oktober wurde ein 22-jähriger verhaftet, weil er sturzbetrunken behauptete, eine Bombe an Bord versteckt zu haben. 
  • Ein Passagier versuchte im Suff das Cockpit zu stürmen, um das Flugzeug zu übernehmen.
  • Letztes Jahr musste ein Flieger, der nach London unterwegs war, kurz nach dem Abflug umkehren. Eine Reisende kippte sich die Drinks anderer Fluggäste hinter die Binde, um dann einen Striptease hinzulegen. 
  • Wie's scheint kennen auch höhere Beamte nichts, wenn es um Hochprozentiges geht. 2010 fing ein besoffener Regierungsabgeordneter einen Streit mit der Flugbegleiterin an. 
  • Aber nicht nur Passagiere, auch das Personal hat so seine Probleme mit dem Alkohol: 2004 wurden zwei betrunkene Flugbegleiter beschuldigt, einen Passagier verprügelt zu haben, nachdem dieser sich beschwert hatte, die beiden seien nicht in der Verfassung, ihre Arbeit auszuführen. 
  • 2009 wurde ein Pilot der Aeroflot wieder von seinem Flug abgezogen, nachdem sich Passagiere über seinen alkoholisierten Zustand beschwerten. Zum Glück bemerkten diese das rechtzeitig, bevor der Flieger startete. Die Stellungnahme der Airline dazu: Die durchgeführten Tests haben keine erhöhten Promillewerte beim Piloten angezeigt. Er habe möglicherweise einen Schlaganfall erlitten. 
  • 2011 war ein Navigator mitschuldig an einem Flugzeugabsturz. Er war betrunken - 0,81 Promille im Blut. Bei dem Absturz starben 47 Menschen.

Mein Fazit: ich möchte lieber nicht nach Russland fliegen...

Und nachdem ich dieses Video gesehen habe auch nie, nie, nieeemals dort Auto fahren:




Mittwoch, 10. Oktober 2012

Verführerische, süsse Schlange


Ich bin hoch konzentriert am arbeiten, als… Ok, seien wir ehrlich. Man soll eine Geschichte, vor allem wenn es sich um eine wahre Geschichte handelt, nicht bereits mit einer kleinen Lüge, einer Übertreibung, beginnen. Also noch einmal. Ich war am arbeiten… Ich war im Büro. Ich sitze also im Büro an meinem Schreibtisch, da höre ich es hinter mir, aus meiner abschliessbaren Schublade wispern. Abschliessbar, weil sich darin meine wichtigen Sachen befinden, die niemand entwenden soll. Ich versuche das Wispern und Flüstern zu überhören und konzentriere mich wieder auf den Bildschirm.  „Iss mich!“ ertönt es, bereits wieder etwas lauter, aus der Schublade. Ich ignoriere es, trinke einen Schluck Wasser und beginne, ein Email zu beantworten. Nach zwei Minuten bin ich fertig. Absenden. Und schon ist es wieder da, dieses eindringliche Flüstern, dass sich in meinen Gedanken einnistet, mein Denken übernimmt, in meinen Magen vordringt: „Iss mich!!“  Ich kann es nicht aus dem Kopf streichen. Ich weiss, es ist da. Es zieht mich an, magisch. Mein Magen meldet sich zu Wort – auch er fühlt ihre Anwesenheit. Ich kann nicht länger widerstehen. Ich möchte, wirklich, aber es geht nicht.

Ich greife nach dem Schlüssel, der zu den wichtigen, geheimen Sachen in der abschliessbaren Schublade führt, und drehe mich um. Noch einmal zögere ich kurz. Soll ich wirklich? „ISS MIIIICH!!!“ höre ich wieder. Ohne weiter nachzudenken schliesse ich die Schublade kurz entschlossen auf, und greife nach der Tafel Schokolade – das einzige, was sich darin befindet, neben einem Mäppchen meiner Vorgängerin, dessen Inhalt ich noch nie angeschaut habe. leckere, braune, Schweizer Schokolade. Ich spüre bereits, wie sie in meinem Mund zerfliesst und ihren unverwechselbaren süssen Geschmack in meinem Gaumen hinterlässt.

Nur ein kleines bisschen, sage ich mir, und breche eine Reihe ab, um genüsslich hinein zu beissen. Jetzt weiss ich, wie es Adam und Eva mit dem Apfel gegangen sein muss. Aaah, ist die lecker! Mein Magen triumphiert. Schokolade… gibt es etwas Besseres? Vor allem, wenn man eigentlich mal wieder Diät machen wollte.
Jetzt sollte ich den Rest der Schokolade zurück legen. Sollte ich. Eigentlich… Aber es sind nur noch zwei Reihen übrig…  Aber, die arme Schokolade wieder in der dunklen Schublade einschliessen? Fast so schnell wie ich den Gedankengang verwerfe, verschwinden die letzten beiden Reihen. In meinen Mund.

Ich beschliesse (zum wiederholten Male), nie wieder Schokolade am Arbeitsplatz zu haben. Sie ist meine Schlange im Bikiniparadies. 



Dienstag, 25. September 2012

Willkommen in der schwedischen Hölle


Letzens war ich mal wieder bei Ikea. Bevor ich losging, versicherte ich meinem Bruder noch, dass ich nur zwei, drei Sachen kaufen würde. Eben nur das nötigste für die neue Wohnung. Aber, seien wir mal ehrlich, niemand kauft nur zwei oder drei Sachen bei Ikea. Und schon gar nicht nur das nötigste. Und ich sowieso nicht. Man findet einfach unzählige „Oh, das kostet ja nur so wenig!“-Artikel. So werden Bedürfnisse enthüllt, von denen man bis anhin gar nicht wusste, dass man sie überhaupt hat. Diese Bedürfnisse müssen natürlich sofort gestillt werden. An der Kasse stellt man schliesslich fest, dass man für alle diese Schnäppchen auf wundersame Weise plötzlich ganz schön viel Geld liegen lässt. Jedes Mal. Wirklich, jedes Mal dasselbe.

Eigentlich dachte ich immer, dass ich Ikea liebe. Aber je länger ich darüber nachdenke, und vor allem während meines letzten, etwa dreistündigen Aufenthaltes beim schwedischen Möbelriesen, musste ich meine Meinung revidieren. Genaugenommen ist Ikea für Möbel und Deko, was H&M für Kleider und Accessoires ist: Schöne Sachen zu einem guten Preis, aber jeder hat es. Sozusagen das billige Flittchen unter den Möbelanbietern. Ich will kein Wohnzimmer haben, dessen Möbel jeder mit Namen benennen kann. „Oh, den Billy habe ich auch zu Hause!“. Wo bleibt denn da der Individualimsus? (Oder ist dieser aus der Mode gekommen?)

Und dann all diese Kinder. Meiner Meinung nach gibt es in keinem anderen Möbelgeschäft so viele Kinder. Wachsen die dort?! Und das am lautesten schreiende scheint sich immer in meiner Nähe zu befinden. Liebe Eltern, was glauben Sie, wozu es das „Småland“, bzw. das Kinderparadies gibt?! Genau. Das Kinderparadies ist dazu da, damit auch wir, die uns nicht an ständig schreienden Nachwuchs gewohnt sind, friedlich einkaufen können. Bitte nehmen Sie  also diesen Dienst war und stecken auch Sie Ihr Kind in ein Becken voller Plastikbälle (die prima Schalldämpfer sind). Die Nerven aller Nicht-Eltern wissen es zu schätzen.

Schliesslich würde ich noch gerne wissen, wieso zum Teufel muss ich durch die komplette Ikea-Halle gehen, wenn ich aufs Klo muss? Und wieso wollen die Schweden, dass ich während dem Einkaufen in ihrem Restaurant esse, und nicht danach? Gönnt man sich nämlich die leckeren Köttbullar erst nach erledigtem Einkauf, muss man ebenfalls die komplette Halle durchlaufen, um zum Ausgang zu gelangen. Die Köttbullar sind aber der Hammer. Und der Daimkuchen.  Aaaah, der Daimkuchen!! OK, vielleicht ist es gar nicht so schlecht, muss ich die ganze Halle durchqueren…
Die restlichen Kalorien wird man dann spätestens beim endlosen Zusammenschrauben der gekauften Möbel los.

Während ich also so durch die Möbellandschaften wandere, beschliesse ich, dass ich Ikea eigentlich überhaupt nicht mag. Nur um mich dann plötzlich beim Erstellen einer Ikea Family Card wiederzufinden. Jetzt bin auch ich stolzes Mitglied der Ikea Family! (Wie macht Ikea das bloss?!)

Donnerstag, 13. September 2012

Top Ten der Turn Off's


Seit kurzem folge ich auf Twitter einem Account namens TurnOffsList. Wie der Name nahelegt, handelt es sich dabei um eine Liste von Dingen, die abtörnen. Dies, und meine unsägliche Langeweile, haben mich dazu inspiriert, über meine persönliche Turn Off Liste nachzudenken. Hier die Top Ten (in wilkürlicher Reihenfolge):

  1.  Männer mit dünnen Beinchen UND enganliegenden Hosen. Da kann ich ja gleich ein Streichholz daten.
    Frauen die Leggins mit Hosen verwechseln. So viel Arsch und weitere intime Details will ich nicht sehen. Eine gesunde Portion Selbstbewusstsein ist ja schön und gut, aber soviel muss dann auch nicht sein. Leggins sind ganz einfach keine Hosen!!!
  2. Mundgeruch.
  3.  Menschen die, wenn  sie beturnken sind, aggressiv oder weinerlich werden. Beides nervt unglaublich.
  4. Socken in Sandalen. Und ganz allgemein, Jesuslatschen. Nein, nein und nochmals, laut und unmissverständlich deutlich: NEIN.
  5. Besserwisser. Man muss mir nicht alles ständig erklären und schon gar nicht, wenn es etwas so offensichtliches ist, dass selbst ein Kindergärtler es versteht. Und wenn dieser jemand noch grün hinter den Ohren ist, dann kann ich auf solche herablassende Erklärungen erst recht verzichten.
  6. Wenn ich ignoriert werde. Oder man mich ohne Entschuldigung untebricht. Das macht mich rasend.
  7. Konservative, engstirnige, übertrieben religiöse Leute (einzeln oder in Kombination). Das reizt mich, sarkastische und/oder provozierende Kommentare fallen zu lassen. Sorry, kann nicht anders, das ist genetisch. Oder so.
  8. Wenn ich jemanden erst rieche bevor ich ihn sehe. Entweder weil er/sie stinkt, oder weil diejenige Person in Parfum statt Wasser zu baden scheint. Beides unschön.
  9. Wenn jemand, während er sich mit mir unterhält, mit einem Kopfhörer Musik hört.
  10. Sonnenbrille drinnen oder nachts tragen. Ey mann, bisch du so cool mann oder was?
PS: Ich entschuldige mich für so viel Anglizismus im Titel.

Mittwoch, 25. Juli 2012

Eine Prise Politik


Dies ist kein politischer Blog. Und ich keine besonders politisch aktive Person. Aber jetzt hat mich die Welt tatsächlich dazu gebracht, dass ich hier mal meine politische Meinung zu einem bestimmten Anliegen kundtun muss. Aus persönlichen Gründen. Ich will niemandem zu nahe treten und schon gar nicht jemandem meine Meinung aufzwingen. Aber trotzdem muss diese Frage gestellt werden: Wie kann jemand allen Ernstes die SVP wählen?! 

Wie bereits erwähnt, ich bin nicht politisch aktiv, wähle nur, wenn mich das Anliegen interessiert. Und habe auch selten das Gefühl, diese Wahlen oder deren Ergebnis mit irgend jemandem diksutieren zu müssen. Über die SVP weiss ich eigentlich nur folgendes: Statt nach einer brauchbaren Lösung zu suchen, möchten sie Ausländer lieber abschieben oder ausgrenzen, was sie durch ihre rassistisch angehauchten Plakate auch dem dümmsten klar zu verstehen geben. Und sie sind, da erzkonservativ, gegen gleichgeschlechtliche Ehen. Muss ich denn wirklich mehr über diese Partei wissen, wenn ich diese zwei Standpunkte schon zum Kotzen finde? 

Wieviele Schweizer gibt es eigentlich, die, statt zu arbeiten, lieber auf der faulen Haut liegen und auf Kosten des Staates leben? Ich kenne Leute, die gerne hier arbeiten würden. Und die sich auch nicht zu gut sind, Arbeiten zu erledigen, die Schweizer nicht machen wollen. Nur leider sind sie nicht mit einem Schweizer Pass gesegnet. Manchen von ihnen geht es vielleicht nicht mal darum, in einem anderen Land, als dem ihrigen zu leben, sondern sie haben sich einfach in eine Schweizerin/einen Schweizer verliebt, und möchten gerne mit dieser zusammen sein. Aber so was wie Liebe hat in der Büroktatie ja sowieso keinen Platz. Und muss heutzutage durch tausende von Formularen bewiesen werden. Wenn er die Geduld hat, all die nötigen Papiere zu besorgen, und sie währenddessen nicht sehen zu können, muss es ja wahre Liebe sein. Und statt dass er, wie früher üblich, beim Vater der zukünftigen Braut um die Hand anhält, tut er dies nun bei der Schweizerischen Botschaft im jeweiligen Land. Und kaum darf er dann in die Schweiz, muss im Eiltempo geheiratet werden. Keine Zeit für Romantik.
Danke Schengen, danke SVP. 

Ich halte hier noch einmal fest, mein Blog ist nicht politisch, wird dies auch nie sein, und das hier ist einfach meine persönliche Meinung, die nicht geteilt werden muss.

Freitag, 20. Juli 2012

Ja, ich lebe noch!


Falls dieser Blog tatsächlich, erstaunlicher- und vor allem erfreulicherweise Leser haben sollte, ist jetzt eine Entschuldigung angebracht. Liebe, liebe Leser. Vielleicht seid Ihr nur fiktional und existiert ausschliesslich in meinem Wunschdenken. Vielleicht seid Ihr aber real und wundert Euch zurecht, wieso denn dieser Blog seit Monaten verlassen ist. Man sieht ja förmlich schon virtuelles Steppenkraut über die Seite wehen.

Aber ich habe das Schreiben nicht an den Nagel gehängt! Auch wenn manche sich das vielleicht wünschen mögen. Aber meine Finger sehnen sich nach wie vor nach der kreativen Verbindung mit einer Tastatur. Nur leider existiert meine Freizeit im Moment ebenfalls fast ausschliesslich in meinem Wunschdenken. Die grösste Zeit meines Lebens nimmt gerade meine Arbeit ein. Und der Weg hin und zurück (jaja, ich geniesse mein Leben in vollen Zügen).  Und zudem habe ich wieder ein Liebesleben, und so ein Freund beansprucht ganz schön viel Zeit! Das ist aber natürlich keine Beschwerde. Sex ist schliesslich eines der wenigen Dinge die mir mehr Spass machen als Schreiben. 

Nur bräuchten meine Tage so ungefähr 5 Stunden mehr um alles das zu machen, was ich denn gerne machen würde. Aber ich habe das Gefühl, selbst wenn es möglich wäre, den Tag nach Lust und Laune zu verlängern, wären diese Stunden entweder sauteuer oder man müsste mühsame Anträge stellen die dann doch nicht angenommen würden.

Aber, um aufs Thema zurückzukommen, entschuldigt bitte meine Abwesenheit! Ich hoffe irgendwann dieses Jahr noch so etwas wie FERIEN zu haben, in denen ich meine Gedankendiarrhö wieder auf diesen Blog entleeren kann. 

So long… geniesst Eure Ferien und den, wieder nur in meinem Wunschdenken existierenden, Sommer!

Donnerstag, 15. März 2012

Ernährungsberatung mal anders

Als frischgebackener Single wird einem von guten Freunden zunächst verdächtig oft versichert, wie toll denn das Single-Leben ist. Man könne sich endlich austoben, machen was man will und überhaupt. Genieß es! Hört man immer wieder.

Also mal ehrlich, wenn ich mir die potentiellen Opfer um "mich auszutoben" so ansehe, bin ich irgendwie ganz froh, habe ich mich schon ausgetobt. Der Markt erinnert eher an Lagerverkauf und Wühltische. Ich halte es mit Männern und Sex wie mit dem Essen: Manchmal lohnt es sich, noch etwas zu warten und dafür isst man dann etwas richtiges, statt schnell ein billiges Sadwich, dass eh nicht wirklich schmeckt. Aber manchmal siegt eben doch der Hunger über die Vernunft...

Meiner Meinung nach haben Sex und Essen überhaupt erstaunlich viel gemeinsam. Fast Food hin und wieder ist ganz OK. Aber wenn man es zu oft isst, merkt man einfach, dass es einem nicht gut tut und man außerdem auch nicht richtig satt davon wird. Ich finde, das lässt sich sehr schön auf One Night Stands übertragen.
Ein richtig feines Essen hingegen, in einem guten Restaurant oder, noch besser, selber gekocht und als Candle Light Dinner serviert ist doch etwas ganz anderes. Man genießt es, wird richtig satt und könnte eigentlich jeden Tag so essen.
Und beim für sich selber Kochen... Isst man immer worauf man Lust hat, aber es schmeckt eben doch nicht so gut wie wenn man in netter Begleitung ist!

Aufgrund dieser Erkenntnis gründete ich meine Theorie, dass Männer im Bett sind wie sie essen. Der Genießer unterscheidet sich von dem, der einfach bloß isst, um satt zu werden. Bisher fand ich diese Theorie auch ziemlich zutreffend. Der Geniesser genießt und verwöhnt auch im Bett mehr, sieht das ganze nicht als einen Akt an, der nur der körperlichen Befriedigung dient.

Jetzt kann ich diese Theorie ja weiter überprüfen. Da ich ja glücklicher Single bin und so.

Aber ich muss gestehen, ich genieße in Moment sowieso etwas ganz anderes. Ich genieße es, Zeit für mich zu haben (wenn ich denn mal nicht unterwegs bin) und mich nach niemandem richten zu müssen. Ich werde mich jetzt solange ganz egoistisch um mich und mein eigenes Wohl kümmern bis mal wieder ein Mann in mein Leben tritt. Der muss übrigens nicht unbedingt morgen schon vor der Türe stehen und darf statt Wühltisch gerne Armani sein.

Ich wünsche Euch allen drei Mal am Tag leckere, ausgedehnte und vollwertige Mahlzeiten!

Donnerstag, 23. Februar 2012

Die 3 und die 0 können mich mal

Heute bin ich irgenwie total unmotiviert. Einer dieser Tage, an denen man sich am liebsten zu Hause im Bett verkriechen möchte. Niemanden sehen und niemanden hören. Ich glaube Schuld daran ist unter anderem mein anstehender Geburtstag.

Früher war das ja immer etwas ganz tolles. Man war dann auch nicht sieben, sondern schon siebeneinhalb und somit ja schon fast acht, also praktisch schon erwachsen und gefälligst ernst zu nehmen! Aber irgendwann tauscht man die Partyhütchen gegen Sekt aus. Man ist dann auch nicht Ende zwanzig oder Anfang dreissig sondern fünfundzwanzig, also praktisch noch jugendlich frisch und faltenlos. Und natürlich nach wie vor ernst zu nehmen.  

Das einzige was gleichgeblieben ist, ist also eigentlich, dass man irgendwie immer ein bisschen schummelt beim Alter. Fakt ist, dass ich bereits fünf Mal den fünfundzwanzigsten gefeiert habe. Ich sorge aber jeweils dafür, dass immer Unmengen an alkoholischen Getränken vorhanden sind, weshalb die sich immer wiederholende Zahl bisher noch keinem aufgefallen ist. Aber langsam wird's langweilig. 

Nun steht ein grosser, runder Geburtstag vor der Türe. Den ich irgendwie, so sehr ich es auch will, einfach nicht ignorieren kann. Ich werde dreissig. Ja, ich schreibe es absichtlich in Buchstaben und nicht in Zahlen, denn dieses Alter in Zahlen zu sehen erschreckt mich. Was heisst hier erschrecken, die Drei und die Null schreien mich ja praktisch an! 
Sie schreien: Was, du wirst schon soooooooooooo alt?! Und bist immer noch nicht voll verdienend?! Hast noch kein einziges Kind?! Bist noch nicht verheiratet, ja noch nicht einmal verlobt?? Was hast du denn bitte schön die letzten dreissig Jahre deines Lebens gemacht?? Wo warst du bloss, als alle anderen die Karriereleiter hochgeklettert sind, sich Partner geangelt haben und mit denen fleissig Kinder produzierten? 

So habe ich mich jetzt monatelang von der Drei und der Null einschüchtern lassen. Vor allem von der Drei, die ist besonders giftig. Die flüstert nämlich noch hinterher: Und jetzt wirst du aaaalt. Von jetzt an gehts nur noch bergab mit dir. Dein Körper wird keine Kinder mehr austragen können, du bekommst hässliche Falten im Gesicht, deine Titten und Pobacken werden den Kampf mit der Erdanziehungskraft antreten müssen und einstellen will dich auch keiner mehr. 
Die Drei ist echt fies, oder? Und so überzeugend! Sie hatte mich nach kurzer Zeit genau da, wo sie mich haben wollte: Verängstigt, über mein Alter lügend. Ich habe mein Alter in dem Flüsterton ausgesprochen in dem andere Frauen nach Tampons fragen. 

Aber dann habe ich mir gedacht: Näh. So nicht. Immerhin muss ich es die nächsten zehn Jahre mit der Drei aushalten, da muss ich mich irgendwie mit ihr versöhnen. Und vor allem, sie in ihre Schranken weisen, denn in meinem Leben habe immer noch ich das Sagen.

Ich werde also dreissig. Na und? Die Leute glauben mir nicht ohne Grund ich sei noch 25, sie schätzen mich oft sogar noch jünger. An dieser Stelle muss ich zugeben, ich fühle mich schon ein bisschen geehrt, wenn ich im Laden beim Bier kaufen nach meinem Ausweis gefragt werden, und die Kassiererin mir den dann verlegen stotternd zurück gibt. Davon können sich gefälligst viele Frauen eine Scheibe abschneiden!
Und was ich all die Jahre gemacht habe, als die andere die Karriereleiter und die Erzeuger ihrer Schreihälse bestiegen? Gelebt. Ich habe in verschiedenen Ländern gelebt, Sprachen gelernt, von anderen Kulturen gelernt und das Leben genossen. Ja sicher, mein Kontostand findet das nicht so toll, aber mein Intellekt schon. Ich habe so viele Erfahrungen gesammelt, die so viel wertvoller sind, als es Geld je sein könnte. 
Und ganz ehrlich, ich habe es gerade nicht sehr eilig, Sprösslinge zu haben. Der Erzeuger dazu... Ja, das ist jetzt ein ganz anderes Thema. Dem Thema "Männer" widme ich doch immer wieder gerne einen Blog. 

Also schaue ich der 3 und der 0 mutig in die Augen. Denkt ihr etwa, ihr könnt mein Leben irgendwie ändern? Ihr seid bloss Zahlen! Ich werde mein Leben weiterhin einfach nur geniessen, und meinem Weg folgen. Ich bestimme, wann mein Leben bergab geht und wann nicht, und keine dummen Zahlen, die sich nicht mal teilen lassen. Die Drei ist nämlich nichts weiter als eine einsame Primzahl, die keiner will. Ha! Nimm das!!

Mittwoch, 22. Februar 2012

Pendeln oder "L'enfer, c'est les autres"

Seit neuestem bin ich unter die Pendler gegangen. Nun verbindet mich eine Hassliebe mit dem Zugfahren.

Ich liebe es, am Morgen über eine Stunde arbeitsweg zu haben. Ok, das früh Aufstehen ist lästig. Aber das ist Aufstehen vor 12 Uhr mittags doch eigentlich immer. Aber als bekennender Morgenmuffel muss ich sagen, es gibt nichts besseres, als morgens eine Stunde Zugfahren. Ich habe eine Stunde Zeit, zu frühstücken, meinen Kaffee zu trinken und die Zeitung zu lesen. Außerdem komme ich wieder dazu, in Ruhe Musik zu hören. Naja, mehr oder weniger in Ruhe. Auf dieser Zugstrecke arbeitet des Öfteren ein Minibar-Fahrer (Railbistrowägelifahrer? Auch das Wort Saftschubse wurde mir schon nahegelegt. Falls jemand die genaue Berufsbezeichnung kennt, bitte kommentieren!)... Also so einer von denen arbeitet öfters auf dieser Zugstrecke. Er zeichnet sich besonders durch völliges Fehlen jeglicher Sensibilität aus. So weckt er ein gemütlich schlafender Reisender gerne mal auf, um sich zu erkundigen, ob er denn etwas von seiner Minibar möchte. Einen Kaffee vielleicht?
Ja, sieht er denn so aus als würde er jetzt was trinken wollen?!

Auch mich hat er schon aus meiner allmorgendlichen SBB-Gemütlichkeit gerissen. Ich hasse nichts mehr als frühmorgendliche Kommunikation. Deswegen hier noch einmal mein Aufruf:

"Lieber Herr Railbistrowägelifahrer. Wenn ich bereits einen Kaffee vor mir stehen habe und ein Gipfeli am esssen bin, können Sie eigentlich davon ausgehen, dass ich nichts von ihrem Wägeli will. Auch nicht wenn Sie extra stehen bleiben und mich minutenlang anstarren, bis ich die Kopfhörer aus dem Ohr zupfe und meine Aufmerksamkeit von meiner Zeitung abwende um sie gezwungenermassen Ihnen zuzuwenden.Dann erst recht nicht. Und nein, morgens um 7.30 Uhr habe ich wirklich keine Lust auf ihre 'witzigen' Sprüche oder jegliche andere Art der Konversation mit Ihnen. Eigentlich habe ich das nie. Danke für die Kennnissnahme."

Aber abgesehen von diesem komischen Mann liebe ich meine allmorgendliche Fahrt zur Arbeit. Und das Beste daran: Wenn ich bei der Arbeit ankomme bin sogar ich wach!

Die Heimreise mag ich allerdings nicht so. Es ist einfach so zeitraubend, und ich wäre nach Feierabed gerne schnell zu Hause. Wenn man sich schon nur kurz auf ein Feierabend-Bier trifft wird's nun immer gleich so spät. Und ich brauch schließlich auch meinen Schönheitsschlaf!

Auch muss ich oft an das Zitat von Sartre denken"L'enfer c'est les autres" (Die Hölle, das sind die anderen), aus seinem Buch "Huis Clos" (wohl das einzige was mir aus jahrelangem Frazösischunterricht geblieben ist übrigens und auch das einzige französische Buch welches ich verstanden habe). Ich finde überfüllte Züge per se schon nervig. Aber wenn diese dann z.B. mit betrunkenen Fasnächtlern gefüllt sind (morgens wie abends) nervt das umso mehr. Morgens mag ich einfach kein nach Alkohol duftender Sitznachbar haben und abends... eigentlich auch nicht.
Sich prügelnde Kinder, die es schaffen sich über alle vier Sitze hinweg zu prügeln (obwohl einer von mir belegt ist), tragen auch nicht gerade zu meinem inneren Frieden bei. Die gelangweilte Mutter, die nichts dagegen unternimmt noch weniger. Kinder, Fasnächtler...bäh!!
Normalerweise bleibe ich ja von den Gesprächen meiner Mitreisenden verschont, da ich Musik höre. Heute Abend war leider der Akku von meinem iPhone leer. Jetzt kenne ich bis ins Detail die Beziehungsprobleme meiner Sitznachbarin, die glaube ich nicht mal der betreffende Freund so genau weiss. Sie heulte sich bei einer Freundin am Telefon aus.

Um doch noch etwas positives zu sehen: ich lese jetzt drei Zeitungen täglich und bin immer top informiert. Auch darüber, dass Mario ein Arsch ist, weil er seine Freundin "immer so anschreit" wenn sie streiten. Ich kann ihn verstehen. Total.

Samstag, 11. Februar 2012

Was für die Ohren

Ich werde mich diesmal spartanisch kurz halten. Nicht aus Faulheit - natürlich nicht. Sondern weil es manchmal eben auch ohne viel Worte geht.
Es ist ja eisig bitter kalt bei uns zur Zeit. Man fragt sich was denn bloss mit der Klimaerwärmung los ist. Wo ist sie bloss wenn man sie mal braucht? Aber ohne mich gross über die "sibirische Kälte" auszulassen, da das Thema bereits in sämtlichen Zeitungen übervertreten ist, komme ich gleich zum Punkt: Hier ein paar Musiktitel, bei denen es einem etwas wärmer wird ums Herz und die den Sommer zumindest in unsere Ohren bringen.

Flamenco Pop: Manu Chao - Me Llaman Calle
Für Indie-Fans: Johnossi - Man Must Dance
Brasilianisches Rhythmen aus Österreich: Richard Dorfmeister & Madrid de los Austrias - Valldemossa
Salsa bringt immer gute Laune: Luis Enrique - Yo no sé mañana
Ich weiss, aaaaalt, aber DER Sommerhit: Foster the People - Pumped Up Kicks
Einfach nur WOW: Rodrigo y Gabriela - Tamacun
Klassiker: The Lovin' Spoonful - Summer in the City
Für das Clb-Feeling: Calvin Harris ft. Kelis - Bounce

Freitag, 27. Januar 2012

Sind Sie noch Jungfrau?

Frisch zurück aus Mexiko mag ich meistens erstmal niemanden sehen oder hören. Ich vergrabe mich zu hause und stopfe mich mit Schokolade voll (sonst bin ich ja nicht so der Schokolade Typ). Nach nun fünf Tagen bin ich zumindest wieder bereit für schriftliche Lebenszeichen.

Einen Teil dieses Blogeintrags schrieb ich bereits im Flieger: 
Jetzt sitze ich wieder im Flieger zurück nach Hause (wobei Mexiko für mich inzwischen auch zu Hause ist). Und, man ahnt es, dass ich wieder am Blog-Eintrag schreiben bin kann nichts gutes bedeuten. Ja, mein persönlicher kleiner Bildschirm funktioniert wieder mal nicht. Ich scheine ein schlechtes Bildschirm-Karma zu haben. Wenigstens die Spiele funktionieren. Das einzig gute ist allerdings Tetris und nachdem ich mich damit nun eine Stunde lang vergnügt habe, ist auch das langweilig.

Wieder sitze ich in der Mitte. Rechts neben mir eine schlafende Mexikanerin, links neben mir ein junger Inder mit dem ich gerade ein Gespräch hatte, das ich so schnell wohl nicht wieder vergessen werde. Und aus demselben Grund wohl auch nicht wieder aufnehmen werde. Nach ungefähr zehn Minuten „Woher kommst du, was hast du in Mexiko gemacht“-Smalltalk, fragte mich der Gute, ob ich bereits vergeben sei und ob ich denn schon viele Boyfriends hatte.
Dass ich ihm auf die letztere Frage keine genaue Zahl nennen konnte, schockierte ihn offensichtlich. Ganz ehrlich, die genaue Zahl hätte ihn wohl auch nicht beruhigt. (Ich gehe davon aus, dass alles was mehr als drei ist, ihm das Blut in den Kopf (oder woanders hin) steigen liesse). Seine nächste Frage brachte dann allerdings mich etwas aus dem Konzept: „Bist du denn noch Jungrau?“ Hallo?! HALLO?!! Ich wusste nicht so recht, ob ich wütend werden oder lachen sollte. Also erstens mal, natürlich NICHT, ich wäre ja schon lange… vertrocknet und ausgedörrt. Zweitens, was zum Geier geht ihn das an? Oder ist das in Indien eine Standardfrage? „Wie heissen Sie?“ „Woher kommen Sie?“ „Was machen Sie beruflich?“ „Sind Sie noch Jungfrau?“ Seine nächste Frage, ob ich denn mit allen meinen Freunden…..ich wisse schon… halt eben…. War mir dann doch etwas zu viel. Soll er sich doch bitte wie jeder normale Mann einen Porno kaufen und mich in Ruhe lassen!


Also erwarten mich weitere 8 Stunden ohne Filme und ohne Gespräche. Aber lieber so als mich mit jemandem den ich kaum kenne und der offensichtlich sexuell etwas frustriert zu sein scheint, über mein Sexleben zu unterhalten.

Wieder einmal verfolge ich also Plan B: Rotwein trinken. Viiiel Rotwein trinken.

Es folgten weitere interessante Begegnungen auf dem langen Weg von Mexico City nach Zürich. Darunter ein verwirrter Spanier, der wohl irgendeine Substanz zu viel konsumiert hatte in seinem Amsterdam-Urlaub, und nicht wirklich wusste, wo er war und welchen Tag wir hatten. Aus irgendeinem Grund sprach er auch ständig Englisch, obwohl er sich mit eigentlich gleichsprachigen unterhielt und eigentlich nicht wirklich Englisch konnte: „I am of Barcelona. It’s muy muy nice the city.“
Auch lernte ich eine der berühmtesten Küchen-Chefinnen Mexikos kennen. Leider wollte sie meiner Einladung, mich bei mir zu Hause zu bekochen, nicht folgen.

Zudem wurde ich von der zivilen Airport Security untersucht. Ich schaffte es mal wieder, Autoritäten auf die Palme zu bringen, indem ich sie nicht als solche wahrnahm. Zu meiner Verteidigung, ich hatte gerade eine Bruchlandung in Amsterdam hinter mir. Es windete dort heftig, weshalb der Flieger alles andere als sanft landete. Vielmehr näherte er sich stückweise fallend dem Boden. Sehr zum Entsetzen meines Magens, der sich auch nach dem Aussteigen noch nicht wieder beruhigt hatte. In meiner Mission „nicht mitten in den Flughafen zu kotzen“, empfand ich den Typen der versuchte, unauffällig mit seinem Ausweis vor mir herumzuwedeln, doch eher als stören. Ich schaffte es dann aber doch einigermassen, seine Fragen zu beantworten und ihn meinen  Koffer durchwühlen zu lassen. Da mein Koffer später noch einmal durchsucht wurde, bin ich jetzt doch etwas unsicher, was meine nette, unschuldige Erscheinung angeht…

Und nun sitze ich wieder in der kalten, grauen Schweiz und habe einen fürchterlichen Jetlag. Aber langsam gewöhne ich mich wieder daran, hier zu sein und bin wahnsinnig gespannt auf mein neues Praktikum, dass ich nächste Woche beginne!!!

Sonntag, 15. Januar 2012

Wein-nachten

Endlich Weihnachten!! (Ich habe diesen Eintrag einen Tag vor Weihnachten geschrieben - bin leider erst jetzt dazu gekommen, ihn hochzuladen. Bin extrem beschäftigt zur Zeit - mit Ferien machen, Sonne tanken, shoppen und Party!)

Also...endlich Weihnachten! Denn das bedeutet für mich vor allem zwei Dinge: endlich Mexiko und endlich ist Weihnachten wieder vorbei. Aber eines nach dem anderen.

Jetzt gerade sitze ich im Flugzeug von Paris nach Mexiko. Und dass ich jetzt gerade diesen Blogeintrag schreibe, daran ist Air France schuld. Eigentlich wollte ich nämlich gemütlich in meinem eigenen Bildschirm einen Film gucken und dazu einen Wein trinken. Oder vielleicht zwei. Oder so. Aber mit meinem Glück kam es natürlich anders. Mein Bildschirm funktioniert nämlich nicht - sowie der von dreissig weiteren Fluggästen. Nach nervigen 45 Minuten „Veulliez patienter“ (was nach so langer Zeit etwas ironisch wirkt), konnte ich mir zumindest anschauen, wo wir uns gerade befinden. Sprich ein kleines weisses Flugzeug über einem grossen blauen Hintergrund – der Atlantik. Wahnsinnig informativ. Und als wäre das nicht genug, habe ich auch noch den Sitzplatz in der Mitte. Zwar zwischen zwei ganz netten Leuten, aber dennoch in der Mitte. Bisher habe ich mich damit unterhalten, die Flugbegleitung im zehn-Minuten-Takt zu fragen, wenn sie denn  endlich gedenken, das Problem mit dem Bildschrim zu beheben. Bisher allerdings erfolglos. Die Bildschirme der weiteren dreissig Fluggäste funktionieren übrigens inzwischen. Mein Plan B: Noch fünf, sechs oder sieben (…) Wein trinken und dann in einen komatösen Schlaf verfallen bis wir in Mexiko landen.
Da die Flugbegleitung aber nur alle 15 Minuten vorbei kommt bin ich erst bei Wein Nummer zwei und vertreibe mir die Zeit mit dem Verfassen dieses Blogeintrags.

Die vergangenen knapp vier Wochen habe ich am Weihnachtsmarkt meiner Stadt verbracht, wo ich Glühwein verkaufte. An und für sich eine angenehme Tätigkeit, wenn man eine Arbeit für zwischendurch und dringend Geld braucht. Wären manche Menschen nur nicht so unglaublich… kognitiv beschränkt!!! Hier die Top Five der dümmsten Fragen die mir (regelmässig!!) gestellt wurden in den letzten Wochen:
1.       Wir verkauften nicht nur roten Glühwein, sondern auch weissen. Ungefähr drei Mal pro Stunde wurde ich gefragt: „Siiiiiiieee, was ist denn der Unterschied zwischen dem weissen und roten Glühwein?“ „Huy, Schatz schau, die haben weissen Glühwein! Siiiiieee, was ist denn weisser Glühwein?“
Lieber Leser. Ich werde diese Frage einfach unkommentiert so stehen lassen. Ich glaube an ihre kognitive Kompetenz!
2.       Wir verkauften den Glühwein nicht nur offen, sondern auch in Flaschen. Einerseits den herkömmlichen roten Glühwein (neben dem besagten weissen). Dieser hiess „Weihnachtsglühwein“. Wohl eine sehr irritierende und irreführende Bezeichnung: „Siiiiiiieee, was ist Weihnachtsglühwein? Haben sie keinen normalen Glühwein??“
3.       Und wir verkauften auch einen Bio Glühwein in Flaschen (So angeschrieben. Ganz gross). „Siiiieeeee, was ist der Unterschied zwischen diesem Glühwein und dem da (normaler roter „Weihnachtsglühwein“)???“ „Ja, der ist Bio und der andere nicht.“
4.       Dieser Frage gebührt eigentlich Platz eins. Aber Sie wurde nur etwa 3 Mal gestellt, weshalb Sie leider keine Medaille erhält: „Siiiiiiiiiiiiiiiiiieee, verkaufen Sie auch Glühwein?“ (Quer über meinem Stand stand in riesigen Buchstaben: GLÜHWEIN).
5.        „Siiiiieeee, ist in dem Glühwein Alkohol drin?“

So, jetzt ist Wein Nummer vier da und ich muss das Migrations-Dings ausfüllen. was ich gerne nüchtern mache. Habe ja auch nur noch neun Stunden Zeit. Ich werde also weiterhin hartnäckig meinen Plan B verfolgen.

Nachtrag:
Nachdem ich den netten Flugbegleiter etwa zwei Stunden zu Tode genervt habe, bot er mir an, mit mir Karten zu spielen. Ein Angebot das ich zu seinem Erschrecken annahm. Weshalb er schliesslich organisierte, dass ich meinen Platz mit jemandem tauschen konnte. Aber nur für zwei Stunden. Immerhin! Jetzt habe ich endlich den Film „Chez les Ch’tis“ gesehen – sehr empfehlenswert!!
Endlich in Mexiko erwarteten mich spannende zwei Stunden Wartezeit bei der Passkontrolle. Falls jemand mir für meine nächste Reise sein besonders nerviges Kleinkind ausleihen möchte, wäre ich dankbar, denn Eltern mit schreienden Kindern wurden vorgelassen.
Jedenfalls bin ich inzwischen heil hier angekommen und geniesse das schöne Wetter, das unglaublich leckere Essen und die Zeit mir meinen Freunden!

Ich wünsche Euch allen ein geniales 2012 voller positiver Überraschungen und wunderschönen Momenten!